Der Retter?

Austria setzt jetzt auf IHN und „Jetzt-Erst-Recht“

Fußball National
14.05.2024 18:23

Christian Wegleitner soll die Saison der Austria nach dem Aus von Michael Wimmer retten! Der bisherige Co-Trainer des am Montag beurlaubten Deutschen soll bei den schwer strauchelnden Wienern einen neuen Impuls vor dem anstehenden Europacup-Playoff setzen. „Wir wollen die ‘Jetzt-Erst-Recht-Mentalität‘ herauskehren“, sagte der 45-Jährige am Dienstag und berichtete über neue Energie im Team. „Die Mannschaft hat sich richtig viel vorgenommen.“ 

Seinem ehemaligen Chef Wimmer gelang die Wende zum Guten zuletzt nicht mehr. Die Quali-Gruppe wurde für die Austria zum Desaster, vor dem abschließenden Spiel am Samstag bei Blau-Weiß Linz sind die Violetten punktemäßig die schlechteste Elf der Quali-Gruppe. Guten Phasen folgten teils unerklärliche Fehler. Wimmer wirkte zuletzt ratlos – und musste gemeinsam mit Co-Trainer Ahmet Koc ein Jahr vor Vertragsende gehen.

Sport-Vorstand Jürgen Werner (Bild: GEPA pictures)
Sport-Vorstand Jürgen Werner

Sport-Vorstand Jürgen Werner sprach von keiner leichten Entscheidung. Der berühmte „neue Impuls“ wurde dennoch gesetzt. „Wir hoffen, dass wir das Glück noch ein bisschen drehen können“, meinte er. Die Situation sei zuletzt „eingefahren“ gewesen. Die Saison ist für die Austria jedenfalls am Samstag noch nicht zu Ende. Kommenden Dienstag geht es im Halbfinale des Europacup-Playoffs gegen den WAC weiter, der Aufsteiger – das Heimrecht im K.-o.-Duell wird sich erst entscheiden – tritt in Hin- und Rückspiel noch gegen den Fünften der Meistergruppe an.

An den „kleinen Rädern“ drehen
Wegleitner will in einer Akut-Maßnahme nun an den „kleinen Rädern“ drehen. Gröbere Maßnahmen sind ob der Zeitnot nicht zu erwarten. Für den Burgenländer sind es die ersten Auftritte in der Bundesliga. Wegleitner war bis zur Winterpause (18 Spiele) Trainer des SV Stripfing, den Zweitligisten hatte er erst im Sommer des Vorjahres übernommen. Davor war er einige Jahre Co-Trainer der Young Violets unter Harald Suchard.

Viele Gespräche stehen bei der Austria nun an der Tagesordnung. „Ich bin ein guter Zuhörer, und das gehört aktuell dazu“, sagte Wegleitner. Innerhalb der Mannschaft habe man „mit heute begonnen, uns auf die nächsten Tage einzuschwören“. Wimmer hatte nach dem 0:4 gegen Wolfsberg die Charakterfrage gestellt. Sein Nachfolger erklärte dazu: „Die Spieler haben Charakter, es ist eine richtig coole Truppe.“

Knacks durch das Verpassen der Meistergruppe
Werner strich hervor, dass die Austria die Rückrunde im Grunddurchgang noch als zweitbestes Team beendet hatte. Der Knacks sei durch das Verpassen der Meistergruppe passiert. Dort haderten die Violetten fast durchgehend mit ihren Vorstellungen, die Köpfe gingen oft nach unten. Ein Aufbäumen war zu wenig erkennbar. Die Probleme scheinen unabhängig von der sportlichen Misere bei den Violetten auch auf anderen Bühnen zu liegen.

Michael Wimmer, Manuel Ortlechner (Bild: GEPA pictures)
Michael Wimmer, Manuel Ortlechner

Auch der Posten von Sportdirektor Manuel Ortlechner soll wackeln. Für Werner ist dies „im Moment kein Thema“. Über den Sommer hinaus ist dennoch noch nichts entschieden. Ortlechners Vertrag läuft bis Juni 2025. Werner will die sportliche Performance erst nach Saisonende hinterfragen und dabei auch sich selbst.

Wegleitner wird nun bestenfalls in den kommenden vier Spielen am Ruder sein. Für das Danach gibt es offiziell noch keinen Plan. „Wir haben noch keinen kontaktiert“, hielt Werner zur Trainersuche fest. Wichtig sei, dass der künftige Coach deutsch spricht. „Trainer-Talente haben wir auch in den eigenen Reihen“, meinte er. Der Fokus liege auf dem Spiel gegen den WAC. „Mit der Hoffnung, dass wir danach noch zwei weitere haben.“

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