Um mehr als 80 Prozent
Dieses EU-Land kürzt Ukrainern jetzt das Geld
Irland kürzt die wöchentliche Zahlung für alle ukrainischen Flüchtlinge, die in staatlichen Unterkünften untergebracht sind, ab August von 220 auf 38,80 Euro. Damit solle das irische System mit dem anderer europäischer Länder in Einklang gebracht werden, teilte die Regierung am Dienstag mit.
Knapp die Hälfte der rund 100.000 Ukrainer, die seit der russischen Invasion nach Irland geflohen sind, leben in staatlich bereitgestellten Unterkünften wie Hotels und Pensionen.
Die knapp 19.000 Ukrainer, die in von Bürgern zugesagten oder bereitgestellten Unterkünften leben, erhalten weiter 220 Euro. Die Unterbringung von Flüchtlingen und die rapide steigende Zahl von Asylwerbern ist zuletzt in Irland zu einem immer wichtigeren politischen Thema geworden.
Wohnraum ist in Irland knapp
Das Land mit seinen 5,3 Millionen Einwohnern kämpft ohnehin seit Jahren damit, ausreichend Wohnraum bereitzustellen. Irland hat eine der höchsten Quoten an ukrainischen Flüchtlingen im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung.
Eine Hilfsorganisation, die sich für ukrainische Flüchtlinge einsetzt, kritisierte die Kürzung. Dies werde vor allem ältere Menschen und Mütter treffen, die wegen der Betreuung ihrer Kinder keine Arbeit finden könnten. „Die Reaktion des irischen Volkes war außerordentlich großzügig, und auch die Reaktion der irischen Regierung war außergewöhnlich, aber diese Kürzung steht im Widerspruch zu dieser Großzügigkeit“, sagte Tom McEnaney, Gründer der Wohltätigkeitsorganisation Effective Aid Ukraine, dem nationalen Rundfunksender RTE.
Dramatische Kehrtwende
„Wir gehen von Großzügigkeit zu Gemeinheit und Kaltherzigkeit über, und ich denke, das steht in völligem Widerspruch zu dem, was die Iren im Allgemeinen über die Ukrainer denken, die keine andere Wahl haben, als vor dem Krieg zu fliehen.“ Die Zentrale Statistikbehörde schätzt, dass bis zu 23.000 der aus der Ukraine Eingereisten das Land inzwischen wieder verlassen haben.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.