Das steckt dahinter
Russische Angriffe: Stromabschaltungen in Ukraine
Nach wochenlangen russischen Angriffen auf Kraftwerke ist am Dienstag in der Ukraine vorübergehend der Strom abgeschaltet worden. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo erklärte, dass er sich gezwungen sehe, „kontrollierte Notfallabschaltungen in allen Regionen“ vorzunehmen.
Die Stromabschaltungen betrafen den Zeitraum zwischen 21 und 24 Uhr Ortszeit (20 bis 23 Uhr MESZ). „Der Grund dafür ist ein erheblicher Strommangel im Netz infolge der russischen Angriffe und eines erhöhten Verbrauchs aufgrund eines Kälteeinbruchs“, gab Ukrenergo an.
Einschränkungen auch am Mittwoch
Details zur Umsetzung wurden nicht genannt. Die Verwaltung der Hauptstadt Kiew erklärte, dass zehn Prozent der Haushalte vom Stromnetz getrennt seien. Für Industriekunden werde es zudem den gesamten Mittwoch Einschränkungen geben, heißt es am Dienstag weiter. Russland hat immer wieder die ukrainische Energieversorgung angegriffen.
20 Verletzte bei Angriff auf Charkiw
Unterdessen sind bei neuen russischen Angriffen auf die ostukrainische Großstadt Charkiw offiziellen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien drei Kinder, teilte die Staatsanwaltschaft der an Russland grenzenden Region am Dienstagabend mit. Die ukrainischen Behörden berichteten von mehreren Luftangriffen, die die Stadt im Laufe des Tages erschütterten und auch ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen haben sollen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Luftverteidigung, insbesondere von Charkiw. „Wenn wir bereits zwei Patriot-Systeme für diese Region bekommen hätten, dann hätte das einen Unterschied für die Gesamtsituation im Krieg gemacht“, betonte Selenskyj, der sich früher am Tag mit dem in die Ukraine gereisten US-Außenminister Antony Blinken getroffen hatte.
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