Ältere Autofahrer dürften sich noch gut erinnern. Frontera? Da war doch was. Stimmt. So hieß in den 90er-Jahren Opels erster Geländewagen. Die technische Basis kam damals aus Japan, von Isuzu. Jetzt reanimiert der Rüsselsheimer Autobauer diese Modellbezeichnung. Sie klebt künftig am Heck eines weiteren SUV in der Produktpalette.
Der neue Frontera – darauf legt Opel besonderen Wert – gilt nicht als Nachfolger des Crossland. Vielmehr ersetzt er diesen Kleinwagen, wächst dabei aber deutlich. Mit 4,38 Meter Länge positioniert sich der Frontera zwischen dem Mokka und dem jüngst vorgestellten und ebenfalls in diesem Jahr auf den Markt kommenden neuen Grandland.
Der Frontera ist das erste Modell von Opel, das den neuen, zweigeteilten Blitz im Vizor-Grill und am Heck trägt. Das Design des kompakten SUVs wirkt selbstbewusst und gut proportioniert. Verzichtet wird auf Chrom. Schwarze Radläufe sollen ein bisschen Freizeit- und Geländewagen-Look rüberbringen. Dies war auch der hauptsächliche Grund, warum man sich für den Namen Frontera entschieden hat. Ansprechen will Opel vor allem junge Familien, aber auch ältere Paare, deren Kinder aus dem Haus sind.
Elektrisch oder als Verbrenner
Zur Markteinführung Ende des Jahres können Kunden den Frontera entweder als 48-Volt-Mildhybrid oder in einer vollelektrischen Variante wählen. Letztere gibt es mit zwei Batteriegrößen, wobei die größere 400 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglichen soll, die kleinere 300 Kilometer. Unter der Haube sitzt ein 83 kW/113 PS starker Elektromotor. Dass es später noch eine stärkere Version geben wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Verwehrt bleibt dem Frontera allerdings der Allradantrieb. Den überlässt man innerhalb des Stellantis-Konzerns vorwiegend der Marke Jeep.
Speziell für den Hybridantrieb hat Opel einen neuen 1,2-Liter-Turbobenziner entwickelt. Der Dreizylinder arbeitet bereits im Corsa und leistet 100 oder 136 PS. In beiden Fällen steuert der Elektromotor zusätzlich 21 kW/28 PS bei. Er sitzt im neuen Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe.
Alles auf Kante geformt
Eine kleine Revolution findet im Interieur des Frontera statt. Das volldigitale Cockpit besteht aus zwei jeweils zehn Zoll großen Bildschirme. Vieles läuft über Touch oder Sprache, für die Bedienung wesentlicher Funktionen (zum Beispiel Klimatisierung) bleiben aber physische Taster. Weiche Linien und rundes Design sucht man im Frontera vergeblich. Opels Designer gehen voll auf Kante. Alles wirkt sehr eckig. Selbst das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht.
Eine Neuheit in Sachen Komfort ließen sich die Entwickler bei der Gestaltung der Vordersitze einfallen. Sie haben in der Mitte der Sitzfläche eine kanalähnliche Vertiefung in Längsrichtung. Der Einschnitt soll das Steißbein entlasten und Rückenschmerzen auf längeren Strecken vorbeugen. Allerdings gehören diese Intelli-Seats genannten Sitze nicht zum Serienumfang. Auch wer die Polsterbezüge aus Recycling-Material haben möchte, zahlt einen Aufpreis.
Viel Platz und bis zu sieben Sitze
Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der neue Opel Frontera einen überdurchschnittlich großen Kofferraum. Bei aufgestellten Rücksitzlehnen passen bis zu 450 Liter hinein. Liegen die 60:40 geteilten Lehnen flach, sind es sogar bis zu 1600 Liter. Der Frontera dürfte damit die meisten Familien- und Freizeitansprüche locker erfüllen. Es soll sogar eine siebensitzige Variante kommen.
Und wer einmal „outdoor“ übernachten möchte, ordert den neuen Frontera einfach mit optionaler Dachreling sowie mit speziell für das SUV designtem Dachzelt samt Leiter. So kann der Frontera – am Zielort angekommen – bis zu 240 Kilogramm an Dachlast schultern. Das reicht für zwei.
Preise will Opel später bekannt geben. Durchgesickert aber sind bereits ein paar Anhaltspunkte. Der Einstiegs-Mildhybrid wird etwa 25.000 Euro kosten. Überraschend günstig haben die Rüsselsheimer die vollelektrische Variante kalkuliert. Sie soll bei unter 30.000 Euro starten – abzüglich Förderung, womit der Preis in etwa dem des Verbrenners entspricht.
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