Das Stück – und damit die erste Eigenproduktion des Hauses, geschrieben und realisiert von Leo Maria Bauer – „Südseefieber“ feierte am Dienstagabend im Wiener CasaNova Premiere. Der missratene Urlaub der unfreiwilligen Reisegruppe um Reinhard Nowak, Nadja Maleh, Angelika Niedetzky und Andreas Steppan schien die Menge bestens zu unterhalten.
„Eine turbulente Komödie mit rasanten Handlungssträngen und abwechslungsreichen Pointen, die hin und her geschleudert werden. Es wird gesungen, es ist lustig, es ist dramatisch“, so fasste Reinhard Nowak „Südseefieber“ kurz vor seiner offiziellen Premiere am Mittwochabend im CasaNova zusammen.
Mord und Totschlag samt schallendem Gelächter
Kollegin Angelika Niedetzky unterstrich diese Pointendichte noch einmal: „Nach den Vorpremieren kann man wirklich sagen, es wird schallend gelacht“ – so viel, dass selbst sie beide und der Rest des Comedy-Quartetts, Nadja Maleh und Andreas Steppan, darüber staunten.
Worauf der Erfolg, der sich voraussehen ließ, beruhen könnte, das weiß Maleh im „Krone“-Interview: „Es ist auch das Thema, das natürlich alle interessiert. Zwei Pärchen lernen sich kennen, zufälligerweise, fahren miteinander auf Urlaub. Darauf folgt natürlich Mord und Totschlag, und alles, was schiefgehen kann, geht schief. Eigentlich kann sich fast jeder irgendwann im Stück einmal damit identifizieren.“
Nowak, der erst kürzlich seinen 60. Geburtstag feierte, weiß genau, wovon seine Kollegin spricht: „Ich habe das privat schon erlebt, wir waren mit einem befreundeten Paar auf Urlaub und waren dann nachher nicht mehr so gute Freunde. Es ist mit der eigenen Familie schon schwer genug, die Zeit harmonisch zu verbringen“, lachte er. Dabei stellte sich bald heraus, dass es noch viel schlimmer kommen sollte ...
Tornados und Schamhaare
Zwar wurde die syrisch-tirolerische Kollegin Nadja Maleh bislang von unangenehmen Reisebegleitern verschont, Mutter Natur meinte es jedoch nicht immer gut mit ihr. Während einer Thailand-Reise musste sie drei Tage allein auf dem Zimmer verweilen und konnte dennoch von Glück im Unglück sprechen: „Während ich im Bungalow saß, flogen draußen die Sache herum. Zufälligerweise bildete sich nämlich genau an der Küste der Insel, auf der ich mich befand, der heftigste Tornado der letzten 60 Jahre.“
Glücklicherweise aber nichts, das zu den gewöhnlichen Enttäuschungen gehört, die einem in der lang ersehnten Auszeit begegnen können. „Nein“, weiß Niedetzky bestimmt, „Der Klassiker ist natürlich, wenn das Zimmer nicht so aussieht, wie es aussehen soll! So zerstört, wie im Stück, hab ich zwar noch kein Zimmer vorgefunden. Ich hab aber schon erlebt, dass da auch Schamhaare herumlagen ...“
Wesentlich besser erging es da dem Publikum – darunter auch Kabarettisten-Kollegen Tricky Niki, Gerald Fleischhacker oder Thomas Strobl –, sie konnten sich über die Malheure, Streitereien und den aberwitzigen Schmäh auf der Bühne prächtig amüsieren.
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