„Blut aus Kopf, Brust“
Fico-Attentat: Augenzeugen schildern bange Minuten
Nach einer Kabinettssitzung wollte der slowakische Regierungschef Robert Fico seine Unterstützer, die sich am Tagungsort in Handlova versammelt hatten, kurz begrüßen und ein paar Worte wechseln. Als er gerade einem Mann die Hand schütteln wollte, fielen mehrere Schüsse und der 59-jährige Politiker brach schwerst verletzt zusammen. Augenzeugen schildern die dramatischen Minuten.
Medienberichten zufolge soll es sich beim Attentäter um einen 71-jährigen Schriftsteller handeln, der seine Waffe offenbar legal besaß. Der Mann hat mindestens fünf Schüsse abgegeben. Zwei davon sollen die Hand und einer den Bauchbereich des Opfers getroffen haben. Der Ministerpräsident sei daraufhin zu Boden gestürzt. Ein von mehreren Online-Medien veröffentlichtes Video zeigte, wie Begleiter den Verletzten eilig in ein Auto setzen, um ihn vorläufig in Sicherheit zu bringen (siehe Tweet unten).
Fico wollte gerade Hände schütteln
Augenzeugen beschrieben gegenüber Medien die dramatischen Augenblicke vor Ort. Ein älterer Anhänger des linkspopulistischen Regierungschefs wollte diesem gerade die Hand schütteln, als der Attentäter abdrückte, wie die Zeitung „Denník N“ berichtet. Eine Frau, die ebenfalls in der Nähe gestanden war, erklärte: „Als die Schüsse fielen, wurde ich fast taub.“ Fico habe aus seiner Brust und seinem Kopf geblutet. Eine andere Augenzeugin erinnerte sich im Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen Sender RTVS: „Der Mann stand dort von Anfang an. Er hat nur noch gewartet.“
Der Schütze wurde noch an Ort und Stelle von Leibwächtern und Sicherheitskräften niedergerungen und verhaftet. Über das Motiv und den genauen Gesundheitszustand des Angeschossenen gibt es bisher keinerlei Informationen. Auf seiner Facebook-Seite stand zu lesen: „Die nächsten Stunden werden entscheidend sein.“ Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová gab sich „schockiert“ über den „brutalen Angriff“ und wünschte Fico eine baldige Genesung. Die Behörden des Landes haben mittlerweile eine Nachrichtensperre verhängt.
Fico beklagte „Klima der Feindschaft“ gegen seine Regierung
Fico hatte erst vor wenigen Tagen der liberalen Opposition vorgeworfen, ein „Klima der Feindschaft“ gegen die Regierung zu schaffen. Es sei nicht auszuschließen, dass es in einem solchen Klima irgendwann zu einer Gewalttat komme.
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