Cecilia Bartoli steht auch 2024 bei den Salzburg Pfingstfestspielen im Mittelpunkt – Die 57-jährige Italienerin im „Krone“-Interview über die Herausforderung Mozart und neue Wege.
Ihr Tag muss mehr als 24 Stunden haben. Cecilia Bartoli hat auch in diesem Jahr als Pfingstfestspielchefin nicht nur die Programmplanung übernommen, sondern auch noch zwei Opernpartien. Neben all der Planung und Proben hat sie auch noch Zeit gefunden, mit der Krone ein bisschen über „ihr“ Festival zu plaudern.
Frau Bartoli, Mozart ist in Salzburg nicht gerade unterrepräsentiert. Was hat sie dazu bewogen, neben Mozartwoche & Co. unserem Genius Loci programmatisch auch noch die Pfingstfestspiele zu widmen?
In Salzburg kommt man ja eh nicht um Mozart herum, egal wann und in welchem Zusammenhang und das war zunächst meine spielerisch-ironische Idee, Mozartkugeln inklusive. Wobei ich tatsächlich, seit ich 2012 künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele geworden bin, noch nie einen Mozart-Schwerpunkt gemacht habe, daher fand ich „now, or never!“: Es ist eine Herausforderung, aber auch ein wenig verrückt, die Welt Mozarts in nur vier Tagen abzubilden. Aber wir präsentieren dem Publikum immerhin je ein schönes Beispiel aus den wichtigsten Genres seines Schaffens.
Aus dem Genre Oper zeigen Sie neben „La clemenza di Tito“ genau genommen noch ein zweites Beispiel.
Ja! Ganz toll – auch im wörtlichen Sinn – wird „Une folle journée“, die Hommage an Mozart und seinen kongenialen Librettisten Lorenzo Da Ponte. Der ursprünglich konzertant gedachte Abend mit verschiedenen Arien und Szenen hat sich im Lauf der letzten Monate und Wochen zu einer richtigen Operninszenierung gemausert, ein verrücktes Pasticcio aus jenen Werken, welche die beiden so unsterblich gemacht haben.
In dieser Produktion stehen Sie auch auf der Bühne. Könnten Sie sich vorstellen, neben dem Singen auch einmal selbst zu inszenieren?
Also im Moment habe ich keine solchen Pläne, aber ich sage nicht nur: „now, or never“, sondern auch: „never say never“ (lacht). Und bei so einem Projekt wie „Une folle journée“, wo man im „Mozartrausch“ mit den übermütigen Kollegen versucht, dem Regisseur ein paar eigene Ideen unterzujubeln, kann man schon auf den Geschmack kommen.
Interview: Larissa Schütz
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