Beim unvergesslichen 6:7 nach Verlängerung gegen Kanada holte Österreich am Dienstag als erstes Team bei einer Eishockey-WM fünf Tore in einem Drittel auf. Jetzt warten am Donnerstag die Finnen!
Was Österreich Dienstag in Prag bot, war ganz großes Kino und historisch: Nie zuvor bei einem Herren-Turnier – ob WM, Olympia oder Junioren-WM, in Summe knapp 7000 Spiele – gelang es einem Team, in einem Drittel fünf Tore aufzuholen. Das Team vom Roger Bader schaffte dies just gegen Rekord-Weltmeister Kanada, machte aus dem 1:6 ein 6:6, verlor dann in der Overtime.
„Einfach nur gestört“
Fünf Tore in einem Drittel hatte Kanada zuvor nur von der Sowjetunion und der Tschechoslowakei kassiert – in Summe viermal, zuletzt 1981. „Das war einfach nur gestört, was da abging, das erlebt man bloß einmal“, versuchte Stürmer Lukas Haudum das Geschehene in Worte zu fassen. Wie auch Torhüter David Madlener: „Es fühlt sich wie ein Sieg an. Ich bin sprachlos darüber, was da passiert ist.“
Nicht der erste Coup in der Ära Roger Bader – 2022 holte man bei der A-WM in Tampere einen Punkt gegen die USA und besiegte Tschechien im Penaltyschießen -, aber der spektakulärste: „Ich bin ja nicht doof“, antwortete der Teamchef auf die Frage, ob er bei 1:6 noch daran geglaubt hatte. Gestand aber auch: „Am Ende wollten wir natürlich den zweiten Punkt erringen. Ich hatte sogar schon die Penaltyschützen notiert.“
Verrückt!
14.000 Zuschauer peitschten unser Team zur Sensation, der Zillertaler Hochzeitsmarsch wird Kanada als Ohrwurm im Gedächtnis bleiben. Ihn wählte Österreich bei dieser WM als Torhymne, im letzten Drittel erklang er binnen 16 Minuten fünfmal – verrückt!„Dürfen nicht nachlassen“Vor dem heutigen Duell mit Finnland, in dem man erneut krasser Außenseiter ist, wissen alle das Passierte einzuordnen: „Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt, dieser Punkt gegen Kanada kann da natürlich helfen“, sagt Bader, der seinen Cracks nach dem Spiel spontan eine Feier-Erlaubnis erteilte. Peter Schneider („Wir haben jetzt einen Punkt, sind nicht Weltmeister“) warnt ebenso vor zu großer Euphorie wie Sturmkollege Marco Rossi: „Wir dürfen nicht nachlassen.“
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