Ukrainer unter Druck
Putin lobt Fortschritte an „allen Fronten“
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch die Fortschritte seiner Streitkräfte an „allen Fronten“ in der Ukraine gelobt. Die Lage im Gebiet Charkiw ist durch die russischen Gebietsgewinne der vergangenen Wochen tatsächlich extrem gespannt. Von einzelnen Positionen mussten sich ukrainische Truppen eigenen Angaben zufolge zurückziehen.
„Seit diesem Jahr verbessern unsere Truppen in allen Richtungen täglich ihre Positionen“, sagte Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit hochrangigen Militärs und für Rüstung verantwortlichen Regierungsvertretern am Mittwoch. An dem Treffen nahm auch der neue russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow teil.
Putin: „Wir müssen Anstrengungen verdreifachen“
Der Kremlchef bekräftigte bei dem Treffen die Bedeutung stärkerer und fortschrittlicherer Waffen im Kampf gegen die Ukraine. „Wir haben oft gesagt, dass derjenige gewinnt, der die neuesten Mittel des bewaffneten Kampfes schneller beherrscht“, sagte der Präsident. „Wir müssen einen Schritt voraus sein: Wir müssen unsere Anstrengungen in diesem Gebiet verdoppeln und verdreifachen.“
Das russische Staatsoberhaupt hatte zuletzt wiederholt die Steigerung der Rüstungsproduktion als Voraussetzung für einen Sieg gegen die Ukraine genannt. Fortschrittlichere Waffen würden zudem die russischen Verluste reduzieren, argumentierte Putin. Für Militär und Sicherheit gibt Russland nach Putins Angaben etwas mehr als 8,7 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts aus. „Das ist ein großes Budget. Und wir sind verpflichtet, damit sorgsam und effektiv umzugehen“, so Putin.
Selenskyj: „Besatzer mit allen verfügbaren Mitteln vernichten“
In einer am Mittwochabend verbreiteten Videobotschaft versuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Zuversicht zu verbreiten und sprach von einer „teilweise stabilisierten Lage“ in der Region Charkiw. „Der Besatzer, der in die Region Charkiw eingedrungen ist, wird mit allen verfügbaren Mitteln vernichtet. Artillerie, Drohnen und unsere Infanterie arbeiten ziemlich akkurat“, so Selenskyj.
Der ukrainische Staatschef hatte wegen der schwierigen Situation alle Auslandsreisen abgesagt. Er sagte in seiner Videobotschaft, dass besonders in der Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze die Verteidigungsaktivitäten der Kiewer Truppen fortgesetzt würden. Zugleich konzentrierten sich die Streitkräfte auch auf andere Richtungen, darunter die Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw und im Gebiet Donezk um die Stadt Pokrowsk.
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