Es geht um Minderjährige, Drogen und sexuellen Missbrauch: Wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtet, erheben 16 Frauen schwere Vorwürfe gegen Star-Magier David Copperfield. Und die Anschuldigungen reichen über mehr als drei Jahrzehnte hinweg.
16 Frauen haben schwere Vorwürfe gegen David Copperfield erhoben. Die Vorfälle, die von unsittlichen Berührungen auf der Bühne bis zu sexuellem Missbrauch reichen, sollen sich laut der britischen Zeitung in einer Zeitspanne von Ende der 80er-Jahre bis 2014 zugetragen haben. Rund die Hälfte der Frauen gab an, noch minderjährig gewesen zu sein, eine soll sogar erst 15 gewesen sein.
Schwere Vorwürfe gegen Star-Magier
Drei Frauen behaupten in dem am Mittwoch erschienen Exposé, der heute 67-jährige Star-Magier habe sie unter Drogen gesetzt und zum Sex gezwungen. Sie seien durch die Rauschmittel völlig außerstande gewesen, sich zu wehren oder Nein zu sagen.
Kennengelernt hätten sie Copperfield während einer seiner Live-Shows – der Magier faszinierte in mehr als 600 Auftritten rund um die Welt sein Publikum –, erklärten die Frauen, von denen viele anonym bleiben wollen.
Copperfield, der von 1993 bis 1999 mit Topmodel Claudia Schiffer liiert war, soll zudem mehreren Frauen versprochen haben, ihnen Karrieren als Models oder im Showbiz zu verschaffen.
Auf Bühne begrapscht
Drei der Frauen erklärten zudem, von dem Illusionisten auf der Bühne begrapscht worden zu sein. Eine Frau sei damals erst 15 gewesen, gab sie an. Copperfield habe dennoch ihre Brüste während eines Tricks mit einem Seil angefasst. „Ich war irgendwie abwesend und erstarrt. Es fühlte sich wirklich ekelhaft an und beschämend“, schilderte sie. Außerdem habe Copperfield während eines seiner Live-Auftritte eine Frau gezwungen, seinen Hintern zu kneifen.
Copperfields Anwälte bestritten hingegen, dass der Seiltrick „rechtswidrige Berührungen“ beinhaltet habe, und behaupteten, er sei „ohne jegliche Beschwerde“ durchgeführt worden.
Unter Drogen zum Sex gezwungen?
Brittney Lewis erhob ihren Vorwurf gegen Copperfield bereits 2018 öffentlich. Auch jetzt sprach sie wieder über den Missbrauch durch den Star-Magier. Dieser habe sie 1988 als 17-jähriges Model unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht.
Der „Guardian“ hat nach eigenen Angaben noch mit einer anderen Frau gesprochen, die ähnliche Vorwürfe erhebt, aber nicht namentlich genannt werden will. Diese Frau gab demnach an, Copperfield habe sie und eine Freundin unter Drogen gesetzt und dann an beiden Frauen sexuelle Handlungen vorgenommen. „Ich würde das niemals jemandem erzählen, wenn ich nicht wirklich glauben würde, dass ich damals unter Drogen stand“, erklärte sie.
Copperfields Anwälte wiesen diese konkreten Anschuldigungen als falsch zurück. Die Anwälte wiesen zudem darauf hin, dass keine der Frauen damals Anzeige erstattet habe.
Geschenke geschickt
Eine Frau, die in dem „Guardian“-Bericht unter einem Pseudonym zitiert wird, erklärte, sie habe den Magier zum ersten Mal nach einer seiner Shows getroffen. Sie sei damals 15 Jahre alt gewesen. Später habe er sie spätabends angerufen und ihr Geschenke geschickt. Im Alter von 18 Jahren habe sie dann einvernehmlichen Sex mit Copperfield gehabt.
Copperfields Anwälte erklärten, ihr Mandant habe mit der Frau vier Jahre lang eine gesetzlich zulässige und einvernehmliche Beziehung geführt. Copperfield bestreite „entschieden jede Andeutung von Grooming oder sonstigem unangemessenem Verhalten“. Alle Vorwürfe seien „falsch und völlig unbegründet“, ließ der Star-Magier ausrichten. Er habe sich „niemals unangemessen gegenüber jemandem verhalten, geschweige denn gegenüber Minderjährigen“.
„Jeder, der David Copperfield kennt, wird sagen, dass diese jüngsten Anschuldigungen das genaue Gegenteil dessen sind, wofür David steht und wofür er hart arbeitet“, erklärte einer seiner Anwälte. Und weiter: „Die meisten dieser Anschuldigungen wurden schon früher erhoben und alle sind heute genauso falsch wie damals.“
Der „Guardian“ untersuchte die Berichte der 16 Frauen im Rahmen einer Serie, die sich auf Interviews mit mehr als 100 Personen, aber auch auf Gerichts- und Polizeiakten stützt. Kurz nachdem die Zeitung Copperfield mit den Vorwürfen konfrontiert hatte, forderten zwei Frauen, die zugestimmt hatten, dass ihr richtiger Name angegeben werden darf, dass ihre Behauptungen aus der Geschichte entfernt werden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.