WM-Gastgeber zu stark

Tschechiens Doppelschlag stoppt unsere Überflieger

Eishockey
17.05.2024 22:33

Nach den sensationellen Auftritten gegen Kanada und Finnland ist Österreichs beeindruckende Comeback-Serie bei der Eishockey-WM in Tschechien zu Ende gegangen. Die Auswahl von Roger Bader verlor am Freitag gegen den Gastgeber mit 0:4.

Die „Krone“ berichtet aus Prag

Der Start gehörte wie erwartet dem Gastgeber: Tschechien drückte in der ausverkauften Prag-Arena vor über 17.000 Fans mächtig aufs Tempo, traf auf gut organisierte, kampfkräftige und sehr disziplinierte Österreicher, die wenige hochkarätige Chancen zulassen.

Kam der sechsfache Weltmeister durch, war der Torhüter zur Stelle: David Madlener zeichnete sich in den ersten zehn Minuten – als die Tschechen 9:1-Torschüsse herausarbeiteten – zweimal aus: Er parierte den Schuss von Kubalik aufs kurze Eck ebenso (7.) wie den Versuch von Sedlak, der alleine vor ihm aufgetaucht war (10.). Zudem bekam Kubalik in der Startphase den Puck alleine vor ihm nicht unter Kontrolle, setzte Vozenlik aus kurzer Distanz den Puck übers Tor (8.). 

Je länger das erste Drittel dauerte, desto weniger Chancen fanden die Tschechen vor; die beste vergab Beranek (15.). In Minute 17 meldete sich das ÖEHV-Team offensiv erstmals so richtig zu Wort, konnte sich in der gegnerischen Zone festsetzen: Die Abschlüsse von Haudum und Strong wusste Goalie Mrazek zu entschärfen, ebenso den Vorstoß von Rohrer kurz darauf (19.). 

Harter Penalty
Österreich schien auf bestem Weg, erstmals in diesem Turnier das erste Drittel ohne Gegentor zu überstehen,  doch 27,2 Sekunden platzte dieses Vorhaben: Unterweger konnte den durchbrechenden Kase nur mit einem Foul stoppen, die Referees entschieden auf Penalty – eine harte Entscheidung: Der Gefoulte packte seine ganze Routine aus, ließ Madlener mit einem Haken nach links aussteigen und hob die Scheibe backhand in die Maschen – der 14. Torschuss der Tschechen in den ersten 20 Minuten führte zum 1:0!

Das österreichische Team erwischte einen wesentlich besseren Start ins zweite Drittel: Den Querpass von Rossi verpasste Schneider knapp, in der Aktion davor hatte Gudas ein Foul begangen – so kamen Raffl und Co. zum ersten Überzahlspiel. Welches Österreich trotz einiger Abschlüsse nicht zum Ausgleich nutzen konnte. 

Die Nummer 16 der Welt konnte nun aber das Spiel wesentlich offener gestalten, Abschlüsse wie jene von Krejcik (26.) hatten Seltenheitswert. Der Außenseiter wiederum erzeugte über Konterstöße Gefahr, Rossi fand nach Zwerger-Zuspiel in Mrazek seinen Meister (27.). 

Nickl und Baumgartner fanden weitere Möglichkeiten in einem Abschnitt vor, den Österreich lange diktierte. Das zeigte auch die Torschussbilanz in den ersten elf Minuten des zweiten Drittels: 7:2 für Rot-Weiß-Rot! 

Hier die besten Fotos:

Im nun offenen Schlagabtausch parierte Madlener den Versuch von Tomasek (34.), das folgende Unterzahlspiel (zwei Minuten für Raffl) dauerte nur 23 Sekunden, da Kapitän Cervenak nach dem Stockschlag gegen Wukovits ebenfalls auf die Strafbank musste. 

Doppelschlag
Maier kratzte bei seinem Abschluss (36.) am Ausgleich, ehe auch er kurz darauf wegen Stockschlags raus musste. Die 4-3-Überzahl und folglich mehr Platz auf dem Eis nutzten die Tschechen dann eiskalt aus: Kubalik hämmerte den Puck 4:11 Minuten vor Ende des zweiten Abschnitts unhaltbar für Madlener ins Netz - 2:0! 

Nur 1:04 Minuten später war die Vorentscheidung gefallen: Flek ließ sich bei seinem Vorstoß auch von Baumgartner nicht bremsen, hievte die Scheibe durch die Beine von Madlener – 3:0 (37.).

Wer erneut auf ein Comeback der Bader-Auswahl im letzten Drittel hoffe, wurde bereits nach 1:31 Minuten eines Besseren belehrt: David Tomasek ließ Madlener keine Chance, vollendete zum 4:0 (42.). Die Tschechen spielten nun befreit auf, die Fans feierten auf den Tribünen vorzeitig den Sieg, die Welle schwappte durch das Oval. 

Roger Bader (Bild: GEPA pictures)
Roger Bader

„Hatten im ersten Drittel keine Chance“
„Das war ein starker Auftritt der Tschechen. Wir brauchen nicht zu diskutieren, dass sie verdient gewonnen haben. Im ersten Drittel hatten wir keine Chance, erneut sind wir im zweiten Drittel viel besser ins Spiel gekommen, da hatten wir auch unsere Möglichkeiten, ein Tor zu schießen. Das Powerplay-Tor hat ein bisschen den Stecker gezogen“, analysierte Teamchef Bader, der aber auch lobende Worte für seine Mannschaft fand. „Im zweiten und dritten Drittel haben wir viele gute Momente von uns gesehen, wir haben gut verteidigt und auch gute Angriffe geführt. Schade fand ich, dass wir ein paar Torchancen, die wir hatten, nicht in Tore ummünzen konnten“, meinte der Schweizer.

Österreich – Tschechien 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)
Tore: 
0:1 (20./Penalty) Kase
0:2 (36./PP) Kubalik
0:3 (37.) Flek
0:4 (42.) Tomasek

Österreich spielte mit: 
Madlener; Heinrich, Nickl; Unterweger, Wolf; Maier, Strong; Stapelfeldt, Brunner; Raffl, Nissner, M. Huber; Zwerger, Rossi, Schneider; Ganahl, Haudum, Baumgartner; Wukovits, Rohrer, P. Huber.

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(Bild: KMM)



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