Drama in Thailand

Aktivistin nach 110 Tagen Hungerstreik gestorben

Ausland
16.05.2024 19:31

Eine 28-jährige Aktivistin, die wegen des Vorwurfs der Majestätsbeleidigung in Thailand in Haft saß, ist nach einem ausgedehnten Hungerstreik gestorben. In diesen war Netiporn Sanesangkhom Ende Jänner getreten, um für das Recht politischer Gefangener auf Freilassung auf Kaution zu protestieren.

Nach 110 Tagen im Hungerstreik war die bekannte Aktivistin am Dienstagmorgen bewusstlos in ihrer Gefängniszelle aufgefunden worden, wie das Thammasat University Hospital berichtete. Es wurde noch im Gefängnis versucht, sie wiederzubeleben. Als dies keinen Erfolg brachte, wurde die junge Thailänderin in das Spital eingeliefert. 

Auch während des Transports und im Krankenhaus versuchten die Mediziner, die Aktivistin zu reanimieren. Am Vormittag sei sie schließlich für tot erklärt worden. Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären. 

Keine Freilassung auf Kaution gewährt
Wie die Organisation Thai Lawyers for Human Rights berichtete, war die 28-Jährige wegen Majestätsbeleidigung verhaftet worden. Ihr drohte eine langjährige Haftstrafe. Ihr wurde keine Freilassung auf Kaution gewährt – deswegen trat Netiporn laut der Zeitung „Thai Enquirer“ Ende Jänner in einen Hungerstreik. Sie wollte damit die Regierung unter Druck setzen, die Menschen wegen politischer Äußerungen oder Versammlungen rigoros strafrechtlich verfolgt. 

Es war nicht der erste Hungerstreik der prominenten Aktivistin: Vor zwei Jahren war die junge Frau festgenommen worden und hatte mit anderen Aktivistinnen auf diese Weise ein Zeichen gesetzt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte damals die sofortige Freilassung der Frauen auf Kaution und adäquate medizinische Versorgung in Haft. 

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