Pfingsten überschattet

Unwetter überrollen Norditalien mit voller Wucht

Ausland
17.05.2024 13:01

Ausnahmezustand zu Pfingsten im Norden Italiens. In der Region Venetien herrscht Unwetter-Alarmstufe Rot. In der Lombardei wurde die Leiche eines 66-Jährigen geborgen, nachdem er von einem Bach mitgerissen wurde. Zwei weitere Personen, die ebenfalls ins Wasser gefallen waren, konnten sich retten.

Seit mehreren Tagen haben Unwetter die nördlichen Regionen Italiens fest im Griff. Starker Regen, Gewitter und Windböen verursachten in der Nacht auf Freitag Überschwemmungen in mehreren Gemeinden der Provinzen Udine und Pordenone. Die Pegel der Flüsse Tagliamento und Livenza stiegen stark. Das schlechte Wetter überschattet das Pfingstwochenende massiv.

In diesem Beitrag sehen Sie Videos aus der Region Venetien:

Brücke in Provinz Vicenza eingestürzt
Niederschläge und Gewitter, die erhebliche Schäden verursachten, wurden auch in Venetien gemeldet. Eine Brücke stürzte in Malo in der Provinz Vicenza ein. Sie wurde von den Wassermassen des Flusses Livergon weggerissen, der nach heftigen Niederschlägen über die Ufer getreten war. Verletzt wurde niemand, wie lokale Medien berichteten. Heftige Niederschläge wurden auch aus Venedig gemeldet.

Die italienische Feuerwehr zeigt auf ihren Profilen in sozialen Medien das Ausmaß des Unwetters. (Bild: x.com/vigilidelfuoco)
Die italienische Feuerwehr zeigt auf ihren Profilen in sozialen Medien das Ausmaß des Unwetters.

„Krone“-Reporterin Doris Seebacher erlebte am Donnerstag die Überschwemmungen in Venedig hautnah mit. Einheimische und Touristen ließen sich von den Wassermassen nicht vom Restaurantbesuch abhalten, wie die Zeugin der Regengüsse in Videos festhielt:

20 Millionen Kubikmeter Wasser flossen in 24 Stunden in den Gardasee. Der Pegel liegt 136 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt, vor genau einem Jahr lag er bei 73 Zentimetern.

Bürger sollen nicht unnötig nach draußen gehen
Zum ersten Mal wurden alle sechs Kanalisationsbecken der Region Venetien geöffnet, damit konnten die Wassermassen gesammelt werden. Die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden waren am Freitag bereits im Gang. Die Behörden mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht und forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich nur wenn unbedingt nötig im Freien zu bewegen und sich von Dämmen fernzuhalten.

Die Feuerwehr veröffentlichte ein Hubschraubervideo von einem Flug über dem Gebiet von Cologna Veneta:

„Phänomen dieses Ausmaßes nur einmal in 300 Jahren“
„Die Situation ist verheerend. In der vergangenen Nacht hatten wir drei Deichbrüche. Die Universität Padua hat bestätigt, dass es sich um unglaubliche Niederschläge handelt: 229 Millimeter Wasser sind in nur sechs Stunden gefallen. Ein Phänomen dieses Ausmaßes kommt nur einmal in 300 Jahren vor“, sagte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, in einem Interview mit dem Radiosender Radio24. Er rief die Regierung in Rom auf, wegen der Wetterlage den Notstand in der Region Venetien auszurufen. Damit können Soforthilfen schneller lockergemacht werden.

Leiche von vermisstem Pensionist gefunden
Die Leiche eines 66-jährigen Pensionisten wurde am Freitag unweit der Stadt Cantu in der lombardischen Provinz Como geborgen. Er wurde vermisst, nachdem er nach dem Einsturz einer Brücke in den Fluss Serenza gestürzt war. Zwei weitere Personen, die ebenfalls ins Wasser gefallen waren, konnten sich retten.

Diese Woche hatten Unwetter vor allem die Stadt Mailand und ihre Provinz schwer unter Druck gesetzt.

Verkehrslage normalisiert sich langsam
Auch der Verkehr war durch die Wassermassen beeinträchtigt. Einige Abschnitte der Autobahn A1 nahe Mailand mussten vorübergehend gesperrt werden – laut dem Automobilclub ADAC sind diese nun wieder frei befahrbar. Der Bahnverkehr auf der Strecke Mailand – Venedig werde schrittweise wieder aufgenommen, zwischen Vicenza und Schio sowie Vicenza und Treviso bleibt er weiterhin ausgesetzt. Im Regionalverkehr könne es weiterhin zu Verspätungen, Streckeneinschränkungen oder Ausfällen kommen. 

Ein Urlaub in den betroffenen Regionen sei trotz der Unwetter möglich, betonte der ADAC – die Situation könne sich jedoch regional stark unterscheiden. Die Situation in der Alpenregion bleibe jedoch angespannt – hier könne es noch zu Erdrutschen und Murenabgängen kommen.

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