Ex-Grünen-Chefin Madeleine Petrovic will mit einer eigenen Liste bei der Nationalratswahl im Herbst antreten (siehe Video oben). Am Freitag sprach sie bei einer Pressekonferenz von einem „unvermeidlichen“ Schritt, da sie und die Grünen sich zunehmend entfremdet hätten.
Als Grund gab sie vor allem die Maßnahmen in der Corona-Pandemie an. Die neue Liste setze sich daher auch für eine Aufarbeitung der Corona-Zeit und eine „aktive Friedenspolitik“ ein. „Es muss eine Versöhnung geben“, sagte Petrovic. Menschen hätten in der Pandemie wegen ihrer wissenschaftlichen Meinung ihren Beruf verloren, nicht nur als Ärztin und Arzt. Der „Mainstream der grünen Politik“ hat sich aus Sicht der 67-Jährigen in die falsche Richtung entwickelt und sei „problematisch“.
Umwelt- und Tierschutz auf der Agenda
Wichtig sind der Ex-Bundessprecherin aber weiterhin Umwelt- und Tierschutz sowie soziale Gerechtigkeit. Die neue Liste zeigte sich am Freitag für Gespräche mit Unterstützerinnen und Unterstützern aus allen politischen Lagern offen. Sie solle aber langsam wachsen, damit Vollmitglieder vor dem Beitritt genau geprüft werden könnten. Fehler anderer Gruppierungen sollen nicht wiederholt werden.
„Wir kommen aus der Basis“, sagte Monika Henninger-Erber, derzeit fraktionslose Gemeinderätin in Grafenegg, die auch auf der Liste steht. Weitere Mitglieder sind vor allem frühere Grüne, die Teil des Grünen Vereins für Grundrechte und Informationsfreiheit waren. Damit bei der Nationalratswahl im Herbst kandidiert werden kann, sind 2600 Unterstützungserklärungen nötig.
Petrovic zog 1990 für die Grünen in den Nationalrat ein, war bis 1996 Parteichefin und bis 2015 Landessprecherin der Grünen in Niederösterreich. Aus der Partei ist sie nach eigenen Angaben inzwischen ausgetreten.
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