Die Vorliebe für perverse sogenannte Snuff-Videos, in denen der Tod von Menschen nachgestellt wird, hat in Kärnten zu einem Mord geführt: Ein gebürtiger Niederländer musste sich vor den Geschworenen verantworten, nachdem seine Partnerin nach einem Sexspiel mit 17 Stichwunden tot aufgefunden wurde. Der Schuldspruch fällt in Rekordzeit.
Jahrzehnte waren ein mittlerweile 70-Jähriger und seine um sieben Jahre jüngere Partnerin ein Paar – mit Höhen und Tiefen, Scheidung und Versöhnung. Niemand ahnte, was hinter dem turbulenten Beziehungsleben steckte und dass der Mann eine sehr dunkle Seite haben soll. „Wir haben auf seinem Handy Tausende Filme mit brutalen, sexuellen Inhalten gefunden“, berichtet Staatsanwältin Daniela Zupanc. „Ich bin in meinem Beruf vieles gewohnt, aber das war kaum zu ertragen.“
Seine perversen Neigungen haben seine Frau vergangenen Juli in Eberndorf letztlich sogar das Leben gekostet.
Opfer ist verblutet
„Auf das Opfer wurde mit einem Stanleymesser insgesamt 17 Mal eingestochen“, schildert Zupanc. „Mehrere Schnitte waren tödlich; die Frau ist verblutet.“ Dazu kommen grausame Verstümmelungen, Strangulation, entwürdigende Rituale an der langjährigen Lebenspartnerin.
„Mir ist alles wurscht“
„Ja, schuldig“, bekennt der Angeklagte. Viel mehr möchte er aber nicht sagen, wird heftig und laut, sodass die Justizwachebeamten ständig in Alarmbereitschaft sind: „Mir ist alles wurscht“, schreit er. Richter Christian Liebhauser-Karl hakt trotzdem nach: „Ich frage auch für Ihre gemeinsamen Kinder: Warum? Können Sie Ihren Töchtern das erklären?“ Kann er nicht.
Vorliebe für Gewaltvideos
Der Gerichtspsychiater Peter Hofmann versucht es: Der Mann sei aufgrund seiner sexuellen Vorlieben für gefährlich eingestuft worden. Der gebürtige Holländer, der in Kärnten seinen Lebensabend verbringen wollte, soll eine Vorliebe für brutale Gewaltvideos – Snuffs genannt – haben. In diesen abartigen Filmen werden Frauen gefoltert und hingerichtet. „Der Mord lief wie nach einem Drehbuch ab.“
Die Geschworenen – großteils Frauen – müssen sich die Tatortfotos anschauen. Diese sind so abstoßend, dass fraglich ist, warum ausgerechnet zu diesem Prozess Schüler als Gerichtskiebitze geschleppt wurden. „Das sind Bilder, die bleiben im Kopf“, warnt der Richter noch.
Lebenslange Haft und Einweisung
Das Urteil fällt rasch: Schuldspruch, lebenslange Haft plus Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum, nicht rechtskräftig.
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