Hohe Abschlüsse in den Kollektivvertragsverhandlungen, damit verbundene Gehaltssteigerungen und zugleich eine gebremste Kauflaune ließen die finanziellen Reserven der Oberösterreicher steigen. Wie hoch die Spareinlagen sind und welche Trends sich abzeichnen, lesen Sie hier.
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not – das bekannte Sprichwort dürften sich im vergangenen Jahr offenbar viele Oberösterreicher zu Herzen genommen haben. Bei den Banken stiegen die Spareinlagen 2023 jedenfalls stark an.
„Hat uns einigermaßen überrascht“
„Im vierten Quartal haben die Kundeneinlagen gewaltig zugenommen – bei den Privaten und bei den Firmen. Das hat uns einigermaßen überrascht“, verriet Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.
Die Kunden wollen in verlässliche Sparformen gehen, ohne zu sehr Bewertungsrisiken ausgesetzt zu sein.
Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ
Oberösterreich – ein Land der Super-Sparer. Was die Gründe dafür sind? Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, führt den Anstieg im Sparvolumen „im Wesentlichen auf die gestiegenen Zinsen zurück“. Sparkasse-OÖ-Generaldirektorin Stefanie Christina Huber registrierte „Umschichtungen der Kunden von Giro-Einlagen in höher verzinsliche Produkte“.
Wir haben im Vorjahr 5000 neue Kunden gewinnen können. Da hat das Online-Sparen einen wesentlichen Anteil daran.
Klaus Kumpfmüller, Vorstandschef Hypo OÖ
Gebremste Kauflaune
Außerdem schlugen sich die hohen Abschlüsse bei den Kollektivvertragsverhandlungen, die für Reallohnzuwächse sorgten, nieder. „Und die Menschen waren nicht motiviert, diese Zuwächse entsprechend in den Konsum zu geben“, sinniert Gasselsberger. Die gebremste Kauflaune macht Händlern in allen Bereichen zu schaffen, bei Lebensmitteln legten günstigere Eigenmarken zu.
Die Folge: Wenn man die Spareinlagen von Oberbank, Sparkasse Oberösterreich, VKB, Hypo OÖ und Raiffeisen Oberösterreich zusammenrechnet, verfügten deren Kunden per Ende des Vorjahres über eine Geldreserve von insgesamt 30,9 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Zuwachs von knapp 3,8 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres.
Online-Sparen boomt
Vor allem Online-Sparen legt gewaltig zu. Mehr als drei Viertel der 2023 neu abgeschlossenen Sparprodukte bei der Hypo OÖ wurden online gemacht. Trotz des Trends hält die VKB am physischen Sparbuch fest: „Wir machen keinen Unterschied bei den Konditionen zum Online-Sparbuch“, betont Generaldirektor Markus Auer.
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