Entacher räumte zwar ein, dass der Wehrdienst trotz des knappen Militärbudgets reformiert werden müsse. Ein Berufsheer sei aber schlicht zu teuer und damit unrealisitsch. Zwei Pilotprojekte von Verteidigungsminister Darabos hätten gezeigt, dass man für die Umsetzung eines Berufsheeres eine Erhöhung des Budgets von vier Prozent bräuchte.
Entacher warnte auch erneut davor, dass das Bundesheer ohne Grundwehrdiener vor erheblichen Rekrutierungsproblemen für die Miliz und in weiterer Folge für die Auslandseinsätze stünde.
Darabos "braucht Grundwehrdienst nicht"
Eine Reaktion von Darabos ließ nicht lange auf sich warten. Aktuelle Zahlen des Heerespersonalamtes würden zeigen, dass das Heer bereits jetzt zwei Drittel der Zeitsoldaten "von der Straße", also am freien Arbeitsmarkt, rekrutiere. Direkt aus dem Grundwehrdienst melde sich lediglich ein Drittel der Zeitsoldaten, hieß es am Freitag aus dem Büro des SPÖ-Ministers.
Demnach hätten 53 Prozent ihre Freiwilligenmeldung bereits vor dem Grundwehrdienst abgegeben, 15 Prozent teilweise erst Jahre danach und nur 32 Prozent während des Grundwehrdienstes. Diese Zahlen würden zeigen, dass man den Grundwehrdienst nicht brauche, um erfolgreich zu rekrutieren. "Die Unerlässlichkeit des Grundwehrdienstes für die Personalwerbung ist wie alle Wehrpflicht-Argumente ein reines 'Bauchargument', hat aber keine faktische Grundlage", so ein Minister-Sprecher.
ÖVP-Granden bei Generalstabsempfang
Bei der Veranstaltung des Bundesheeeres am Donnerstag waren übrigens auch einige Prominente und Politiker erschienen, unter anderem der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP). Für die Musik sorgten vier Grundwehrdiener. Für unangenehme Begleitmusik sorgte dann ein Feueralarm, der am Ende von Entachers Ansprache ausbrach...
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