Aus Behörden

Warschaus Bürgermeister verbannt religiöse Symbole

Ausland
17.05.2024 16:15

Warschaus Bürgermeister hat am Freitag religiöse Symbole aus Amtsstuben verbannt. Die öffentlich zugänglichen Räume müssen weltlich und neutral sein, sagte Rafal Trzaskowski. Die Regelung soll aber nicht für Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime gelten.

Im Detail sieht die interne Anordnung vor, dass Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter keine religiösen Symbole an ihren Arbeitsplätzen haben dürfen. Dazu zählt etwa das Kruzifix. Das Tragen von religiösen Symbolen zum persönlichen Gebrauch ist hingegen weiter erlaubt, Beispiele sind Kettenanhänger, entsprechende Tätowierungen oder Armbänder.

Öffentliche Feiern und Veranstaltungen der Stadt sollen zudem ohne Gebete auskommen. Ausgenommen sind die Jahrestage von historischen Ereignissen, wie Feierlichkeiten zum Jahrestag des Warschauer Aufstands am 31. Juli. „Da haben wir eine heilige Messe und das bleibt auch so“, sagte Bürgermeister Rafal Trzaskowski.

Der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski (Bild: AFP)
Der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski

Respekt für gleichgeschlechtliche Paare
Behördenmitarbeitende in Warschau wurden darüber hinaus aufgefordert, gleichgeschlechtliche Paare zu respektieren. In Polen gibt es keine „Ehe für alle“, aber es soll möglich sein, Papiere im Name der Partnerin oder des Partners abzuholen. „Im Fall einer Transgender-Person, deren Äußeres von den Stereotypen des in den offiziellen Dokumenten angegeben Geschlechts abweicht, sprechen Sie sie mit dem Namen oder dem Pronomen an, die sie selbst angibt“, steht in der Anordnung der polnischen Hauptstadt.

Der 52-jährige Bürgermeister ist Teil der liberalkonservativen Bürgerkoalition von Regierungschef Donald Tusk. Er wurde erst kürzlich in seinem Amt bestätigt. Die nationalkonservative Oppositionspartei PiS kritisierte, dass die Anordnung das Recht auf Religionsfreiheit verletze, und kündigte an, eine Prüfung zu beantragen. Polen ist ein stark katholisch geprägtes Land. Bei der letzten Volkszählung bezeichneten sich 71,3 Prozent der Menschen als katholisch.

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