Es ist die Football-Sensation des Jahres. NFL-Trainer Jim Herrmann soll mit den Raiders in den European League für Furore sorgen. Eine Woche vor dem Saisonstart mit dem Auswärtsspiel in Mailand sprach die „Krone“ mit dem Superbowl-Champion über seine Arbeit und Ziele in Innsbruck.
Krone: Zwölf Jahre in der NFL, 2012 mit den New York Giants Superbowl-Sieger. Jim Herrmann, was macht ein Coach mit ihrem Werdegang bei den Raiders?
Jim Herrmann: Es ist noch immer Football. Was mir in Innsbruck gefällt, dass die meisten Spieler seit dem neunten oder zehnten Lebensjahr beim Klub sind. Das ist unüblich in Europa. Das gibt uns einen Vorteil, die Jungs kennen Football.
Die NFL ist ein Milliarden-Geschäft, fast alle Spieler verdienen da Millionen-Gagen. In der European League of Football (ELF) arbeiten Sie nun zum Teil sogar mit Amateuren …
Hier lieben die jungen Leute Football, darum machen sie es. Nicht Geld ist die Motivation, es ist die Liebe für diesen Sport. Ich als Coach wünsche mir Spieler, die einfach Football lieben. Das macht die European League auch so einzigartig, die Mehrheit der Spieler im Kader liebt einfach das Spiel.
Kann die ELF in der Zukunft ein Sprungbrett für eine NFL-Karriere sein?
Ich bin überzeugt, dass sich die ELF in die Richtung entwickelt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird man immer mehr junge Europäer in den USA sehen. Je mehr Leute hier Football spielen, desto mehr Spieler wird auch hier die NFL finden.
Die neuen Assistenz-Trainer Charlie Eger, Jeff Jagodzinski und Mike Waufle haben alle bei NFL-Teams gearbeitet. Das ist für die ELF rekordverdächtig viel NFL-Erfahrung …
Unser Staff hat jede Menge Erfahrung. Das NFL-Wissen hilft uns, hier die Leute gut auszubilden. Am Ende ist es aber nur Football. Für einen Trainer macht es keinen Unterschied, ob du einen NFL-Spieler oder einen jungen Österreicher coachst.
Welchen Football dürfen sich die Raiders-Fans unter Chefcoach Jim Herrmann erwarten?
Für mich ist Disziplin das Wichtigste. Keine Strafen bevor der Ball im Spiel ist, keine Strafen nach dem Schiri-Pfiff. Wir sollten das cleverste Team sein. Für mich ist Football aber noch immer ein brutales und physisches Spiel. Ich will das körperlich stärkste Team am Feld sein.
Die vorige ELF-Saison war für die Raiders mit dem Verpassen der Playoff-Spiele eine Enttäuschung …
Das weiß ich nicht, ich war nicht hier.
Die Raiders haben in Österreich achtmal den Titel gewonnen. In der ELF war man noch nie im Finale. Was sind ihre Ziele?
Geschichte bedeutet mir nichts. Ich habe den Jungs am Anfang erklärt, dass wir jeden Tag als Team besser werden müssen. Ich möchte, dass jeder einzelne Spieler besser wird. Ich möchte, dass Offense, Defense und Specials Teams besser werden. Wenn wir das schaffen, ist der Rest einfach.
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