Ukrainischen Kräften ist offenbar ein Luftangriff auf den Militärflugplatz Belbek auf der russisch besetzen Krim gelungen. Satellitenbilder zeigen zerstörte Kampfjets und ein ausgebranntes Treibstofflager. Aus Kiew gab es zu der Attacke keine offizielle Stellungnahme.
Bei den zerstörten Kampfflugzeugen handelt es sich laut dem US-Satellitenunternehmen Maxar um zwei MiG-31 und einen SU-27-Kampfjet. Berichten zufolge wurde auch ein S-400-Luftabwehrsystem getroffen. Der von Moskau kontrollierte Luftwaffenstützpunkt ist eine wichtige Basis für russische Luftangriffe auf die Ukraine. Offenbar kamen bei dem Angriff ATACMS-Raketen aus US-Produktion zum Einsatz. Der Kreml hatte allerdings nur deren Abwehr bekannt gegeben.
Kreml: 102 Drohnen abgeschossen
Unterdessen gelang der Ukraine auch ein neuer Treffer auf eine russische Ölraffinerie. Nach einem Drohnenangriff brach in der Anlage in der Tuapse in der Region Krasnodar ein Feuer aus. In der Nacht seien 102 ukrainische Drohnen zerstört worden, die Hälfte davon über der Halbinsel Krim, hieß es vom russischen Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag.
Bei den Angriffen – unter anderem auf die Oblaste Krasnodar und Belgorod – habe es auch Tote gegeben. In der Region Belgorod starben eine Frau und ihr vier Jahre alter Sohn, nachdem eine Drohne ihr Auto getroffen hatte, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteile. Der Vater und ein weiterer Mann seien verletzt worden. An einer Tankstelle brach nach einem Treffer zudem ein großes Feuer aus, wie auf Fotos zu sehen war.
Stromversorgung auf der Krim getroffen
Von russischer Seite hieß es weiter, dass die Schwarzmeerflotte sechs Seedrohnen unschädlich gemacht habe. In Folge der Angriffe sei ein Umspannwerk in Sewastopol auf der Krim beschädigt worden. „Es wird vereinzelt zu Stromausfällen kommen“, erklärte der dortige Gouverneur, Michail Raswoschaew, auf Telegram. Angesichts der Lage blieben Schulen und Kindergärten geschlossen. Sewastopol, die Hauptstadt der von Russland 2014 annektierten Krim, ist Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte.
Tote bei Luftangriff auf Charkiw
Die Ukraine wiederum schoss nach eigenen Angaben alle 20 in der Nacht von Russland auf das Land gezielten Drohnen ab. Das Militär meldete die Abschüsse über den Regionen Charkiw, Poltawa, Winnyzja, Odessa und Mykolajiw. Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien 13 Menschen verletzt worden, teilte die Verwaltung des Gebiets Charkiw mit.
Russische Flugzeuge hätten am Freitag zwei Gleitbomben auf die Stadt abgeworfen, schrieb Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Während des Angriffs kam es laut dem Bürgermeister von Charkiw, Ihor Techerow, zu vier Explosionen gekommen. Bei einer Detonation sei ein Feuer ausgebrochen. Dem Regionalgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, zufolge wurden fünf Gebäude beschädigt, darunter ein Verwaltungsgebäude. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine, die dicht an der Grenze zu Russland liegt, wird von der russischen Luftwaffe seit Wochen bombardiert. Zugleich setzen russische Bodentruppen ihre vor einer Woche begonnene Offensive in dem Grenzgebiet bei Charkiw fort.
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