Sieg in St. Pölten

Weißhaidinger gelang erster Coup mit neuer Technik

Sport-Mix
17.05.2024 20:22

Ein Jubelschrei donnerte durch den Regen in St. Pölten. Es war auch ein Ausdruck der Erleichterung Lukas Weißhaidingers. Denn der Oberösterreicher schleuderte seinen Diskus im erst zweiten Wettkampf mit seiner neuen Technik auf 67,38 Meter. Damit gelang ihm die erhoffte klare Steigerung zum ersten Saisonmeeting in Doha. „Genau so einen Wurf habe ich gebraucht“, freute sich der Olympiadritte von 2020.

Schon den ersten Wurf ließ Weißhaidinger auf über 64 Meter segeln, dann steigerte er sich auf 65 Meter. Doch das war noch nicht das, was sich der 32-Jährige erhofft hatte. Dann setzte auch noch Regen ein, machte die Bedingungen für die Diskuswerfer noch schwieriger. Doch plötzlich kam ihm einer aus. Im letzten Versuch schleuderte Weßhaidinger die Scheibe auf gleich 67,38 Meter. 

„Der war wirklich richtig wichtig für mich“, bekräftigte der Oberösterreicher und erklärte, wie hilfreich dieser Wurf auch noch in der Zukunft sein kann. „Jetzt habe ich mit der neuen Technik eine Vorlage für einen guten Wurf im Kopf. Darauf kann ich immer wieder zurückgreifen.“

Damit lohnte sich der kurze, fast schon stressige Abstecher zum Liese Prokop Memorial für Luki wirklich. Denn bereits am Samstag fliegt Weißhaidinger nach Marrakesch, wo am Sonntag die Diamond League ansteht. Dort will er die Erinnerung an den guten letzten Versuch von St. Pölten gleich erneut umsetzen. „Aber bei einem großen Meeting mit starken Gegnern und Druck ist das natürlich schwierig.“

Diessl sprintete zur EM
Für den ersten erfreulichen Höhepunkt hatte in St. Pölten der erst 19-jährige Hürdensprinter Enzo Diessl gesorgt. Nachdem er in den letzten Wochen bei zwei richtig guten Läufen großes Pech mit zu starkem Rückenwind gehabt hatte, der diese ungültig machte, lief er bereits im Vorlauf in 13,46 Sekunden exakt das geforderte Limit für die EM in Rom. 

Enzo Diessl (Bild: Olaf Brockmann)
Enzo Diessl

Im Finale blieb der U-20-Europameister des Vorjahres in 13,56 zwar knapp über dieser Zeit, das trübte seine Freude freilich nicht im geringsten. Denn das Hauptziel war klar geschafft. „Das Ticket für Rom ist heute absolut das Wichtigste“, strahlte Diessl, der das rot-weiß-rote EM-Aufgebot damit bereits auf sieben Personen aufstockte.

Eine davon ist auch Karin Strametz. Österreichs schnellste Dame über die Hürden konnte mit ihrem Auftritt in St. Pölten sehr zufrieden sein. In 12,97 blieb sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere und binnen weniger Tage unter der magischen 13-Sekunden-Marke. „Wenn ich früher nicht so oft verletzt gewesen wäre, hätte ich das sicher schon früher geschafft.“

Karin Strametz (Bild: Olaf Brockmann)
Karin Strametz

Strametz traut sich sogar noch wesentlich mehr zu. Das Ticket für die EM in Rom hat sie ja längst in der Tasche, momentan liegt sie auch in der Weltrangliste auf einem Platz, der für Olympia reichen würde. Darauf will sie sich nicht verlassen. „Ich traue mir sogar zu, das direkte Limit von 12,77 zu laufen“, meint die 26-Jährige. Damit würde sie sogar den österreichischen Rekord von St. Pöltens Meeting-Direktorin Beate Taylor, vormals Schrott, von 12,82 unterbieten.

St. Pölten auf einen Blick

Herren, 100 m: 1. Hilton (US) 10,16; 2. Fuchs 10,23; 110 m H: 1. Diessl 13,56 (Vorlauf 13,46); 400 m H: 1. Gucek (Slo) 48,93; 4. Köhldorfer 50,96; Hoch: 1. Jankovics (Ung) 2,14; 3. Strasser 2,08; Dreisprung: 1. Veszelka (Slk) 16,39; 3. Kingley 15,96; Diskus: 1. Weißhaidinger 67,38. – Damen, 100 m: 1. Burghardt (D) 11,40; 4. Lindner 11,72; 800 m: 1. Vukovic (Kro) 2:04,71; 2. Bredlinger 2:04,89; 100 m H: 1. Strametz 12,97; 400 m H: 1. Mato (Ung) 56,25; 7. Pressler 58,28; Weit: 1. Lesti (Ung) 6,27; 3. Grünwald 5,93; Speer: 1. Bogdan (Ung) 56,64; 6. Madl 48,91.

Eine Talentprobe gelang auch dem 21-jährigen Dreispringer Endi Kingley. Der Österreicher mit nigerianischen Wurzeln sprang fünfmal über 15,80 Meter, belegte mit 15,96 Metern Rang drei. Steigert er sich in den nächsten Wochen weiter, könnte es auch bei ihm noch mit dem EM-Ticket klappen. 

Dieses hat Markus Fuchs bereits in der Tasche. In der richtigen EM-Form ist Österreichs schnellster Sprinter aber noch nicht ganz. In 10,23 belegte er bei nicht ganz einfachen Bedingungen in St. Pölten den zweiten Platz. „Es machte wieder richtig Spaß, hier vor so vielen Freunden zu laufen“, resümierte er.

Markus Fuchs (re.) wurde Zweiter. (Bild: Olaf Brockmann)
Markus Fuchs (re.) wurde Zweiter.

Bereits am Mittwoch läuft er in Eisenstadt sein nächstes Heimatrennen. „Da darf ich ja mit Yohan Blake auch gegen einen Superstar laufen“, freut Fuchs sich schon. „Das wird richtig geil.“ Eisenstadt ist als B-Meeting auch eine gute Gelegenheit, Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln. „Aber ich habe beschlossen, mir deswegen keinen Stress zu machen. Ich will Spaß haben, dann bin ich locker und laufe am schnellsten.“

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