Nach den Mutmaßungen und vielen Spekulationen der letzten Tage äußert sich Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling in einem Video zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen. Sie sei „nicht perfekt“, sie mache Fehler, sie wolle „für eine bessere Welt kämpfen“.
Rechtfertigungen, Erklärungen und Entschuldigen haben in den letzten Tagen in weiten Teilen die Präsentation der zweiten Plakatwelle der Grünen zur EU-Wahl dominiert (siehe Video oben).
Die mit öffentlich gemachten Vorwürfen aus ihrem Privatleben und sinkenden Vertrauenswerten konfrontierte Spitzenkandidatin Lena Schilling zeigte sich bislang betroffen, nun veröffentlichte sie ein Statement.
„Ich hab gesagt, ich will immer offen und ehrlich sein mit euch“
„Es tut mir leid, dass ich mich in den letzten Tagen so wenig persönlich gemeldet hab. Es sind gerade ziemlich viele Gerüchte und Behauptungen im Umlauf. Viele von euch haben bestimmt davon gehört. Ich hab gesagt, ich will immer offen und ehrlich sein mit euch. Und das will ich jetzt einlösen. Danke fürs Zuhören. Danke fürs Dasein“, kommentierte sie ein am Freitagabend gepostetes Video.
„Ich hätte nie gedacht, dass das alles jemals so in der Öffentlichkeit diskutiert wird“, so Schilling – und legt los.
Über den Vergleich, „der kursiert und den ich unterschrieben habe“, sagt sie Folgendes: „Ich hab mir Sorgen um eine Freundin gemacht und das damals mit meinem engsten Umfeld besprochen (...) Das tut mir sehr leid, denn ich wollte nie, dass es weitererzählt wird (...) und ich wollte nie, dass so was Privates in der Öffentlichkeit diskutiert wird.“
Hier sehen Sie das Instagram-Video in voller Länge:
Zum „Rücktritt eines Abgeordneten“, der angeblich wegen „Belästigungsvorwürfen“ von ihr habe zurücktreten müssen, sagt sie: „Das ist faktisch falsch. Er ist handgreiflich gegenüber einem anderen Mann geworden“ und habe deshalb dann sein Amt zurückgelegt.
„Warum das jetzt wieder aufgewärmt wird, verstehe ich nicht“
„Ich finde auch, er hat damit Verantwortung gezeigt – und damit könnte es auch gut sein. Warum das jetzt wieder aufgewärmt wird, verstehe ich nicht.“
„Drittens, und jetzt wird‘s nur noch absurd - ich hätte Sigrid Maurer Belästigung unterstellt. Sorry, aber ich weiß nicht, woher es kommt. Ich hab so was nicht gesagt. Die Sigi ist eine gute Freundin von mir“, hakt sie Punkt drei ihrer Ansprache schnell ab.
Was sie „sicher niemals wollte, ist, jemanden zu kränken“, sei Punkt 4. Der fünfte Punkt ihrer Ansprache behandelt den Vorwurf, sie hätte einem Journalisten Probleme „machen wollen“ und sei „mit einer Beschwerde zu Vorgesetzten gegangen“. Sie stellt klar: „Ich bin niemals mit einer Beschwerde zu einem Chef, einer Chefin, der Personalabteilung oder so ähnlich gegangen, weil ich nie jemanden schaden wollte.“
„Ich glaube, wir können eine Welt gewinnen!“
„Ich bin nicht perfekt, ich mache Fehler und ich mag daraus lernen. Und trotzdem: Mein Herz ist politisch und es schlägt für eine bessere Welt. Um die möchte ich kämpfen und werde ich kämpfen. Am liebsten mit euch gemeinsam. Also danke euch fürs Zuhören. Danke fürs Dasein. Danke für den Support (...) Das bedeutet mir gerade enorm viel. Ich freue mich auf alles, was kommt, auf den Wahlkampf und eine sehr, sehr spannende Zeit mit euch! Ich glaube, wir können eine Welt gewinnen!“
Ich bin nicht perfekt, ich mach Fehler und ich mag daraus lernen. Und trotzdem: Mein Herz ist politisch und es schlägt für eine bessere Welt. Um die möchte ich kämpfen und werde ich kämpfen. Am liebsten mit euch gemeinsam (...) Ich glaube, wir können eine Welt gewinnen!
Lena Schilling
Im großen „Krone“-Interview von Conny Bischofberger stellten Lena Schilling und ihre Mutter bereits vor Tagen klar: „Da geht es auch um ganz viele private Dinge, die ich niemanden erörtern kann oder will, weil es nicht nur um mich geht, sondern auch um mein Umfeld, das ich schützen mag. Deshalb ist es extrem schwierig, aus dieser Situation wieder herauszukommen. Trotzdem will ich mir das bewahren, wofür ich angetreten bin. Ich will mit offenem Herz in die Welt hinausgehen und dafür kämpfen, dass das Leben für viele Menschen besser wird.“
Es bleibt abzuwarten, ob der Schaden längst angerichtet ist oder Schillings Statement Kritikern den Wind aus den Segeln nimmt und verunsicherte, potenzielle Wähler wieder zurück ins Boot holt.
Was meinen Sie: Kann das Vorhaben gelingen? Lassen Sie uns Ihre Meinung in den Storykommentaren wissen.
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