Bei Spitzenbeamten des Verteidigungsministeriums sorgte der Gala-Empfang von General Entacher für hitzige Debatten: "Viele von uns können nicht fassen, dass der Generalstabschef ausgerechnet jetzt, mitten in der Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Wehrpflicht, Grundwehrdiener als Servierpersonal bei seiner Party einteilt."
"Auch Soldaten der Garde dabei"
Auf Nachfrage der "Krone" bestätigt das Militärkommando Wien: "Ja, es kamen Wehrpflichtige zum Einsatz, es waren auch Soldaten der Garde dabei." Die Präsenzdiener, die eigentlich für Katastropheneinsätze oder militärische Aufgaben geschult werden sollten, mussten als Aushilfs-Kellner strammstehen, um dann wie einst Lakaien Sekt und Wein zu servieren.
400 Gäste hatte der General eingeladen, darunter Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sowie die Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer und Martin Graf. Für einige Minuten ließ sich auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll in der gewaltigen Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums sehen.
Von Schwarz-Blau kam dann erwartungsgemäß viel Applaus für Entachers Brandrede gegen ein Berufsheer – sowie für seine Ankündigung, den "Kampf für die Wehrpflicht" fortzusetzen und doch nicht im November in Pension zu gehen (siehe Infobox).
Kritik an Entacher: "Soldatenkaiser"
Von der Gegnerschaft des Generals wird dessen politisches Engagement bereits hart kritisiert. So meinte ein Brigadier, der eine Reform des Heeres für "absolut nötig" hält: "Entacher erinnert bereits an die Soldatenkaiser im alten Rom. Wir leben aber in einer Republik."
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