Nicht alle Wiener erhalten den gleich hohen Klimabonus. In 16 Bezirken bekommen die Bewohner deutlich weniger Geld als in den restlichen. Die Gewessler-Logik Wien zu spalten – unser Kasperl der Woche.
Die Gefahr, dass Leonore Gewessler (Grüne) auch der nächsten Bundesregierung angehören wird, ist überschaubar. Jetzt hat die Ministerin noch einmal mit vollen Händen ausgeteilt. Steuergeld, dass ohnehin den Bürgern gehört, nicht ihr selbst. Aber gut. Wir alle können uns wieder über einen Klimabonus freuen.
Doch nicht jeder Wiener erhält gleich viel. In 16 Bezirken gibt es deutlich weniger als in den restlichen. Beispiel Kirchfeldgasse an der Grenze zwischen Meidling und Liesing. Bewohner auf der Seite des 23. Bezirks erhalten um 50 Euro mehr als ihre Nachbarn auf der Hetzendorfer Straßenseite. Letztere bekommen demnach nur 145 Euro, weil sie in der Gewessler-Logik eine bessere Öffi-Anbindung haben.
Die Höhe des Bonus hängt bekanntlich vom Hauptwohnsitz ab. Am Land, wo Bus und Bahn Mangelware und die Leute aufs Auto angewiesen sind, gibt es mehr Geld. In der Großstadt weniger (warum der Zuschuss dann nicht Mobilitätsbonus heißt ist eine andere Frage). Österreich ist in vier Zonen eingeteilt, Wien in zwei.
Doch die interne Zerlegung der Stadt in Bonus-Kategorien erscheint völlig willkürlich. Die Währinger sind finanziell besser dran als ihre Gegenüber in Hernals, Bewohner Penzings schlechter als jene in Hietzing. Liebe Frau Gewessler, Sie sind unser Kasperl der Woche.
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