Rapid verliert mit Marco Grüll den wertvollsten Spieler der Liga. Am Sonntag, 19 Uhr, gegen Hartberg – nach seinem 132. und letzten Pflichtspiel für Rapid kommt es zum emotionalen Abschied.
„Jetzt regiert die Vorfreude, aber nach dem Spiel wird es mir schwer fallen. Der ganze Verein, die Menschen hier liegen mir einfach extrem am Herzen.“
Marco Grüll ahnt, dass er am Sonntag, 19 Uhr, nach seinem 132. und letzten Pflichtspiel für Rapid mit den Emotionen kämpfen wird. Nach drei Saisonen zieht der Flügelstürmer (bislang 46 Tore) an die Weser weiter. Ablösefrei. Eigentlich ein Millionen-Schaden. Und dennoch hadert bei Grün-Weiß niemand, gönnt ihm jeder den überfälligen Schritt zu Werder Bremen.
Weil der 25-Jährige schon mehrmals lukrative Angebote hatte, Rapid ihn aber nie ziehen ließ – und er ohne zu schmollen (oder gar zu streiken) dennoch weiter ablieferte: „Das war mir wichtig, war ich Rapid und mir schuldig. Es bringt keinem etwas, wenn ich nur zur Gaudi kicke.“ Das zeugt von Charakter. Etwas Wehmut klingt bei seiner Bilanz ohne Titel durch: „Meine Ziele waren höher.“ Vor allem die zwei verlorenen Cupfinali schmerzen. Seine Highlights: „Wir haben international überwintert, und das Play-off gegen Florenz.“
Das Ausland ruft
Jetzt ruft das Ausland, Werder Bremen: „Der Klub ist zwar auch familiär, aber alles wird wieder größer, die Liga ist auch um einiges stärker“, wählte er seine Worte bedacht. Obwohl jeder weiß, dass Rapid und Werder natürlich Welten trennen. Vergleichbar mit seinem Wechsel 2021 von Ried. „Ich werde Gas geben, werde um mein Leiberl kämpfen.“
Rapids Trainer Klauß traut Grüll auch in seiner Heimat viel zu: „Er war kein klassischer Profi (Anm. nie in einer Akademie, mit 20 noch Amateur), hat Erfahrung, sich hochzukämpfen. Er kann sich überall adaptieren, in ein Spiel richtig reinarbeiten. Auch in Deutschland geht einiges für ihn.“
„Mehr kann ich nicht tun“
Während Rapid das Loch stopfen muss – Klauß: „Wir müssten extrem viel Geld in die Hand nehmen, das geht nicht. 1:1 ist er nicht zu ersetzen. Wir müssen die Scorerpunkte aufteilen.“ Allein 30 sind es bislang in der Saison. Laut „Player Index“ von Sky ist Grüll sogar der mit Abstand wertvollste Spieler (vor Salzburgs Oscar Gloukh) der Bundesliga.
Ob es Grüll in den EURO-Kader schafft, ist dennoch offen. Da fiebert auch der vierfache Teamspieler Rangnicks Bekanntgabe am Dienstag entgegen: „Es würde mich freuen. Ich habe mein Bestes gegeben. Mehr kann ich nicht tun.“
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