Kongolesische Armee:
„Mehrere Ausländer an Putschversuch beteiligt“
Wie berichtet, ist es in der Demokratischen Republik Kongo offenbar zu einem Putschversuch gekommen. Dieser wurde laut Regierungsangaben niedergeschlagen. An dem Angriff waren den Angaben zufolge „mehrere Amerikaner und ein Brite“ beteiligt. Der Anführer sei getötet worden.
Laut einem Armeesprecher war ein „eingebürgerter Brite die Nummer zwei der Gruppe“. Etwa 40 Angreifer seien verhaftet und vier getötet worden, erklärte Sylvian Ekenge am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. Die Gruppe hätte „versucht, die Institutionen anzugreifen“. Zunächst seien die Wohnsitze von Ministerpräsidentin Judith Suminwa und des Verteidigungsministers Jean-Pierre Bemba die Ziele in der Hauptstadt Kinshasa gewesen.
Doch offenbar konnten die Angreifer deren Häuser nicht ausfindig machen – und überfielen daraufhin den Wohnsitz von Wirtschaftsminister Vital Kamerhe im Stadtteil Gombe. Das Gebäude wiederum befindet sich nicht weit vom Palast der Nation, dem Amtssitz von Staatschef Félix Tshisekedi. Kamerhe und seine Familie blieben unverletzt, allerdings wurden zwei Polizisten, die sie beschützten, getötet, wie eine dem Minister nahestehende Quelle erklärte.
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USA besorgt über verhaftete Staatsbürger
Die Afrikanische Union erklärte am späten Sonntagabend, ihr Chef verfolge die Ereignisse „mit großer Sorge.“ Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, verurteilte „diesen versuchten Staatsstreich aufs Schärfste und begrüßt die von den Verteidigungs- und Sicherheitskräften des Landes angekündigte Kontrolle der Situation“.
US-Botschafterin Lucy Tamlyn äußerte sich „sehr besorgt angesichts der Berichte über amerikanische Staatsbürger, die angeblich in den versuchten Staatsstreich gegen die kongolesischen Behörden verwickelt waren“. Die Botschaft kooperiere mit den Behörden, versicherte Tamlyn im Onlinedienst X. In sozialen Medien verbreiteten sich unterdessen Aufnahmen von der Festnahme der ausländischen Staatsbürger (siehe Video oben).
Am Sonntag blieben nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP mehrere Straßen nahe dem Palast der Nation geschlossen, aber die Situation schien ruhig. „Ich habe ein bisschen Angst, mich in Gombe zu bewegen, es sind nicht viele Leute da. Aber ich muss meine Waren verkaufen“, sagte Brotverkäufer Jean-Mbuta.
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