Das Bildungsniveau in Österreich steigt, wie aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht. Spannend ist das Detail, dass Lehre und berufsbildende Schulen zu Beginn deutlich mehr Gehalt einbringen.
Die Lehre hat goldenen Boden! Zu oft wird das duale Bildungssystem in der Alpenrepublik entweder verteufelt oder aber in den Himmel gelobt. Die nackten Zahlen aus der aktuellen Statistik-Austria-Publikation „Bildung in Zahlen 2022/23“ beweisen aber, dass sich berufsbildende Ausbildungswege ordentlich auszahlen. Eineinhalb Jahre nach dem Abschluss im Jahr 2020 verdienen fertige Lehrlinge im Schnitt 2500 Euro Brutto (!).
Während vor allem die Burschen schon mit mehr als 2700 Euro rechnen dürfen, sind es bei den Mädchen „nur“ rund 2100 Euro. Das Trostpflaster im Geschlechter-Nachteil: Damit rangierten die Gesellinnen statistisch gesehen aber auch über den einkommensstärkeren männlichen AHS-Maturanten (im Schnitt nur 2053 Euro).
Auf den vorderen Plätzen landen übrigens auch die Berufsbildenden Höheren und Mittleren Schulen, Schlusslicht und somit Geringverdiener nehmen naturgemäß die Absolventen einer Pflichtschule ein.
Mehr Verdienst und schneller im Erwerbsleben
Menschen mit Lehrabschluss haben zeitlich betrachtet auch den schnellsten Berufseinstieg (das Mittel liegt bei lediglich 22 Tagen) sowie eine relativ niedrige Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent.
Deutlich höher sind die Arbeitslosenquoten von Personen ohne formale Ausbildung (höchstens Pflichtschulabschluss: rund zwölf Prozent) sowie von Personen mit AHS als höchstem Abschluss (acht Prozent). Hingegen weisen Personen mit BHS- (3,2 %) oder Hochschulabschluss (3,5 %) noch niedrigere Arbeitslosenquoten auf als Personen mit Lehrabschluss.
Gymnasiasten sehen als einziges Ziel die Matura
Bereits früh in der Bildungskarriere werden zentrale Weichen für die Zukunft gestellt. Nach dem Abschluss einer AHS-Unterstufe besuchen in Folge neun von zehn Schülern eine „Matura-führende Schule“. Nach dem Abschluss einer Mittelschule sind es mit 40 Prozent deutlich weniger.
Für viele geht der Weg nach Abschluss einer Mittelschule in Richtung Lehre. So besuchen 22,3 Prozent in Folge eine Polytechnische Schule. Der eklatante Mangel an guten Handwerkerinnen und Handwerkern wird also auch in Zukunft ein Problem für die heimische Wirtschaft sein.
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