Bewertete Beweise
Amal Clooney empfahl Haftbefehl gegen Netanyahu
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat am Montag Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und gegen den Anführer der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Yahya al-Sinwar beantragt. Wie jetzt bekannt wurde, war Amal Clooney, Ehefrau von Hollywoodstar George Clooney, maßgeblich an den Anträgen auf Haftbefehle beteiligt.
Amal Clooney habe als Teil eines internationalen Expertengremiums Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen bewertet. Das gab die Ehefrau von George Clooney selbst auf der Website ihrer Organisation „Clooney Foundation for Justice“, die sie gemeinsam mit ihrem berühmten Gatten gründete, bekannt.
Strafverfolgung gegen Hamas-Anführer
Empfohlen wurde dabei die Strafverfolgung von Sinwar, dessen Stellvertreter Mohammed Deif sowie gegen den Hamas-Auslandschef, Ismail Haniya, die für das Terror-Massaker des 7. Oktober, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet und 240 Geiseln verschleppt wurden, verantwortlich sind.
Wie Clooney bekannt gab, sollen die Hamas-Führer wegen „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, einschließlich Geiselnahme, Mord und Verbrechen der sexuellen Gewalt“ zur Verantwortung gezogen werden.
Wegen des Verdachts der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ landeten aber auch Netanyahu und sein Verteidigungsminister Joaw Galant im Visier des Gerichtshofes. Dabei wurden explizit „Hunger als Methode der Kriegsführung, Morde, Verfolgung und Ausrottung“ von der Expertengruppe rund um Amal Clooney genannt. Die Ankläger folgten den Empfehlungen der Berater.
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„Unterstütze den historischen Schritt“
Amal Clooney, die bislang zum Israel-Hamas-Krieg in Gaza geschwiegen hatte, schrieb jetzt auf ihrer Website: „Ich unterstütze den historischen Schritt der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, um den Opfern der Gräueltaten in Israel und Palästina Gerechtigkeit widerfahren zu lassen!“
Biden bezeichnete das Vorgehen des Chefanklägers unterdessen als „empörend“. Israel und die Hamas dürften nicht gleichgestellt werden, teilte er am Montag mit. „Entgegen den Anschuldigungen des Internationalen Gerichtshofs gegen Israel handelt es sich nicht um Völkermord“, sagte Biden. „Wir weisen das zurück. Wir stehen an der Seite Israels.“
Nehammer: „Nicht nachvollziehbar“
„Wir respektieren die Unabhängigkeit des IStGH“, erklärte Kanzler Nehammer (ÖVP) am Montag auf X. „Dass die Anführer der Terrororganisation Hamas, deren erklärtes Ziel die Vernichtung des Staates Israel ist, in einem Atemzug genannt werden mit demokratisch gewählten Vertretern eben dieses Staates, ist nicht nachvollziehbar.“
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