Die Pensionisten gehen in die Offensive und legen der Politik klare Forderungen gegen Altersdiskriminierung auf den Tisch. Bis Herbst werden ganz konkrete Vorschläge erarbeitet, die die nächste Regierung umsetzen soll. Dieser Fahrplan wurde bei einem Runden Tisch mit zahlreichen Experten festgelegt.
Konkrete Maßnahmen wären etwa die Verpflichtung von Unternehmen, Menschen, die nicht digital sind, zu unterstützen. „Banken müssten zum Beispiel eine Hotline anbieten“, schildert ÖVP-Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec im Gespräch mit der „Krone“. Zunächst werden Themenfelder definiert (Amtsgeschäfte, private Unternehmen, etc.) und danach Lösungen ausgearbeitet. Die legistische Umsetzung muss die kommende Regierung machen.
Dienstleistungen teils nur mehr online
Es dürfe nicht sein, dass alte Menschen zurückgelassen werden, sagt Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka. „Derzeit ist es so, dass der Reparatur-Bonus, der Handwerker-Bonus oder die Förderung für den Heizungstausch nur online beantragbar sind. Das kann nicht sein.“
Es gibt bereits jetzt Bestrebungen, alten Menschen zu helfen. Aber das ist noch nicht genug. So werden gerade gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindebund sogenannte Digi-Dolmetscher für jede Gemeinde in ganz Österreich gesucht. Sie sollen die Digitalisierung so erklären, dass jeder es versteht und für uns Ansprechpartner sein, der auch rückmeldet, wo es in Sachen Digitalisierung zwickt.
Staat bietet Kurs an
Weiters werden tausende Digitalisierungskurs angeboten. Die Themenpalette für diese kostenlosen Kurse reicht von Sicherheit im Internet über digitale Amtswege bis hin zu Künstlicher Intelligenz. Digitalisierungsstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hat kürzlich einen solchen Kurs besucht.
„Mir ist wichtig, dass jeder in Österreich sich mit Digitalisierung so gut auskennt, dass er im Alltag zurechtkommt. Denn für unsere Zukunft ist es wichtig, dass niemand zurückbleibt, ob jung oder alt“, so Plakolm. „Ich bekenne mich aber auch dazu, dass wir bei älteren Menschen, die sich mit dem digitalen Weg schwertun, penibel darauf achten, dass es auch einen analogen Weg gibt bzw. dass wir da explizit gut unterstützen“.
Ähnlich sieht das auch Sozialminister Johannes Rauch von den Grünen. „Digitale Technologien sind Teil des Alltags in allen gesellschaftlichen Gruppen. Das betrifft selbstverständlich auch ältere Menschen, die eine der größten Altersgruppen darstellen. Deshalb ist es nötig, älteren Menschen die Nutzung digitaler Medien zu ermöglichen.“
Teilhabe auch von älteren Menschen ermöglichen
Ziel des Sozialministeriums sei es, die gleichberechtigte Teilhabe auch von älteren Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Dazu gehören analoge Angebote oder die Unterstützung von Menschen beim Zugang zu digitalen Angeboten. Um auch jenen Menschen, die das Internet oder digitale Technologien nicht oder nur selten nutzen, Teilhabe zu ermöglichen, unterstützt das Sozialministerium seit Jahren eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen wie etwa Online-Kurs.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.