Die richtige Hilfe

Das ist zu tun, wenn du einen Igel findest

Tierecke
23.10.2012 11:44
Zu dieser Jahreszeit kann man besonders viele Igel beobachten, die in nahe gelegenen Wäldern und Gärten Nahrung und Unterschlupf suchen, um sich so auf den bevorstehenden Winterschlaf vorzubereiten. Sind die Igel gesund und kräftig, ist es für sie kein Problem, den Winter unbeschadet zu überleben. Igel sollten deshalb nicht voreilig bei sich aufgenommen werden.

Es handelt sich um Wildtiere, die nur im Notfall, zum Beispiel bei Krankheit oder Schwäche, in menschliche Obhut genommen werden sollten. Der Winterschlaf bei Igeln dauert im Normalfall etwa von Anfang November bis März. Um ein halbes Jahr ohne Futter auszukommen, helfen die angefressenen Fettreserven. Außerdem werden die Körperfunktionen stark reduziert.

"Wiegt ein Igel über 700 Gramm, ist das Überleben normalerweise gesichert", erklärt Sonja Weinand, Sprecherin des Vereins "Pfotenhilfe". Schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel, die zum Überleben Unterstützung brauchen, sind häufig daran zu erkennen, dass sie sich am Tage zeigen. Schwache Tiere müssen aber nicht aus ihrem natürlichen Umfeld gerissen werden.

Experten um Rat bitten
"Erste Hilfe ist auch vor Ort möglich. Wir empfehlen die Einrichtung einer Futterstelle in geschützter Lage, außerdem sollten Laub-, Reisig- oder Komposthaufen im Garten belassen werden. Sie bieten den Igeln Schutz vor Wind und Wetter", rät Weinand. "Wer nun einen hilflosen Igel findet und nicht sicher ist, was zu tun ist, fragt am besten ein Tierheim mit Igelerfahrung wie die 'Pfotenhilfe Lochen' um Rat. Die erfahrenen Pfleger können Tipps für die weitere Betreuung geben."

Aufzucht von Jungigeln ist sehr aufwendig
Jeder, der einen verletzten oder schwachen Igel in seine Obhut nimmt, muss aber wissen, dass die Aufzucht und Pflege von Jungen viel Sachverstand erfordert und sehr zeitraubend ist. Der Verein "Pfotenhilfe" rät dazu, die Tiere besser in die fachlichen Hände einer
Igelpflegestation zu geben. Auch im Tierheim "Pfotenhilfe Lochen" sind derzeit zehn Igel untergebracht. Einige wurden hilflos und schwach am Straßenrand gefunden, andere waren erst wenige Wochen alt und wurden beim Baggern im Garten gefunden - von der Mutter war jedoch keine Spur. Sie alle werden nun in der "Pfotenhilfe Lochen" den Winter über betreut und im Frühling wieder ausgewildert.

Was der Igel zum Überwintern braucht
Solltest du dich dazu entschließen, den Igel selbst durch den Winter
zu bringen, solltest du ihn in einem kühlen Raum unterbringen. Der Keller oder auch ein zugiger Vorraum ist dafür optimal. Notwendig ist dann ein Gehege von mindestens zwei Quadratmetern inklusive eines Häuschens, das mit Zeitungspapier, Heu und Stroh ausgelegt und täglich gereinigt werden sollte. "Für die Ernährung eignet sich spezielles Igeltrockenfutter und auch Katzenfutter. Füttern Sie aber bitte keine Milchprodukte", so Weinand.

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