Bevölkerung in Sorge

Heftigste Erdbeben seit Jahrzehnten um Neapel

Ausland
21.05.2024 13:43

Die Gegend rund um die italienische Großstadt Neapel ist von den heftigsten Erdbeben seit Jahrzehnten erschüttert worden. Zwischen Montagabend und Dienstagfrüh wurden in den sogenannten Phlegräischen Feldern, einer sehr aktiven Vulkanregion westlich des Vesuv, rund 150 Erdstöße gemessen.

Wie das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteilte, wurden am Montagabend ein Beben der Stärke 4,4 registriert. Davor habe es bereits Erdbeben der Stärke 3,5 gegeben, dem Dutzende von Nachbeben gefolgt seien.

Laut INGV handelte es sich dabei um die heftigsten Erdstöße seit 40 Jahren. Das Institut teilte mit, dass es zu weiteren Beben einer ähnlichen Stärke kommen könne. Demnach wurde am Dienstagvormittag – um 11.22 Uhr - ein weiteres Beben der Stärke 4,4 gemessen.

Schulen blieben teilweise geschlossen
Rettungsdienste in der Region meldeten Risse an Gebäuden und herabgefallene Teile. Ein Amateurvideo aus der Stadt Pozzuoli zeigte, wie durch die Erschütterungen in einem Supermarkt Flaschen aus den Regalen fielen und über den Boden rollten.

Dutzende Haushalte und Gefängnis evakuiert
In Pozzuoli wurden 39 Familien aus ihren Häusern evakuiert. Wegen des Erdstoßes seien Schäden an den Wohngebäuden gemeldet worden, teilte der Zivilschutz mit. Auch Teile des Frauengefängnisses der Stadt westlich von Neapel wurden evakuiert. Es gab keine Verletzten.

Die Schulen in der Stadt blieben geschlossen. Als Anlaufstelle für verängstigte Einwohnerinnen und Einwohner wurden Notunterkünfte eingerichtet, wie Bürgermeister Luigi Manzoni via Facebook mitteilte. Auch in zwei Bezirken von Neapel wurden aus Sicherheitsgründen einige Schulen geschlossen. Die örtlichen Behörden kontrollierten Gebäude sowie Bahngleise im Umfeld auf Beschädigungen.

Sporthallen in Aufnahmezentren umfunktioniert
Zahlreiche Menschen verbrachten aus Angst vor weiteren Erschütterungen die Nacht im Auto. Einige Sporthallen in den Städten Pozzuoli und Bacoli wurden in Aufnahmezentren für die verängstigte Bevölkerung umfunktioniert.

Laut dem Vulkanologen Mauro Di Vito, Direktor des Vesuv-Observatoriums des INGV, sind weitere Erdbeben nicht auszuschließen. In der Bevölkerung der betroffenen Region um Neapel wächst die Sorge vor weiteren Erschütterungen und vulkanischer Aktivität.

Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der süditalienischen Region Kampanien, werden seit geraumer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen.

Alarmstufe Gelb seit elf Jahren
Seit mittlerweile elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. In den vergangenen Monaten kam es jedoch auch zu stärkeren Erdstößen. Zuletzt gab es vergangenen September ein stärkeres Erdbeben der Stärke 4,2.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele