Schwere Autounfälle verursachen viel Leid und hohe Kosten. Die Zahl der Unfallopfer ist in Niederösterreich gestiegen. Und auch die damit verbundenen finanziellen Schäden sind hier im Bundesländer-Vergleich am höchsten. Es geht um einen Milliarden-Betrag!
Über Niederösterreichs Straßen zieht sich eine wahrhaft blutige Spur: 100 Menschen ließen hier im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen ihr Leben. 8477 wurden verletzt, fast jeder sechste davon – exakt waren es 1505 – sogar schwer.
Nur zwei Bezirke ohne Tote
In den Bezirken Amstetten, Bruck an der Leitha, Gänserndorf, Korneuburg, Lilienfeld, Melk, Neunkirchen und Wiener Neustadt gab es mehr Verkehrstote als noch im Jahr davor. Und auch die Zahl der Schwerverletzten ist landesweit um 117 angestiegen. Nur zwei Bezirke (Gmünd und Scheibbs) sowie die Statutarstädte Krems und Waidhofen an der Ybbs blieben 2023 vom Tod auf der Straße verschont. Bei den Verletzten ist der Bezirk Mödling Spitzenreiter, der Anteil der Schwerverletzten ist in der Region Lilienfeld mit 28,46 % am höchsten.
Kosten sind enorm
Doch neben viel Leid und Schmerz verursachen Verkehrsunfälle auch einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden. Berechnet werden die Kosten der Rettungseinsätze, die Sachschäden, die Behandlungskosten und der Arbeitskräfte-Ausfall, Krankenstände sowie die finanzielle Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität, erklärt Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub (VCÖ). In Niederösterreich summierten sich diese Beträge im Vorjahr auf 1,8 Milliarden Euro – der höchste Wert im Bundesländer-Vergleich.
Ein Pkw, der bei Tempo 80 einen Anhalteweg von 51 Metern hat, kommt bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h erst nach 74 Metern zum Stillstand.
Katharina Jaschinsky (VCÖ) fordert strengere Tempolimits
Bild: VCÖ/Christopher Mavric
Tempo allzu oft fatal
Für Verkehrsexpertin Jaschinsky steht fest, dass die Geschwindigkeit ein zentraler Faktor für die Ursachen von Verkehrsunfällen sowie den Schweregrad ihrer Folgen ist. Maßnahmen für die Verkehrssicherheit sollten sich generell an den Schwächsten im Straßengeschehen orientieren: „Ein Verkehrssystem, das für ältere Menschen und Kinder sicher ist, ist auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer sicher“, betont Jaschinsky. Sie fordert geringeres Tempo, übersichtliche Kreuzungen und Straßenübergänge sowie ausreichend breite Geh- und Radwege.
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