Alarm an Bildungsfront

Brennpunkt Schule: Geld versickert, mehr Gewalt

Österreich
22.05.2024 06:00

Wie viel verdient man mit welcher Ausbildung? Ist der Schulerfolg „vererbt“? Diese und andere Fragen beantworten die aktuellen Zahlen von Statistik Austria. Indes fordert Bildungsminister Polaschek eine Herabsetzung der Strafmündigkeit ...

Welchen schulischen Weg Töchter und Söhne einschlagen, ist immer noch stark von der Bildungslaufbahn der Eltern abhängig. So sind die Chancen auf einen Hochschulabschluss bei Akademikerkindern siebenmal so hoch wie bei Sprösslingen, deren Mütter und Väter nur einen Pflichtschulabschluss haben. „Die Bildungsmobilität zwischen den Generationen ist in Österreich nur schwach ausgeprägt, und die Weichen für die Bildungslaufbahn werden früh gestellt“, erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Trotzdem steigt unser Bildungsstand stetig.

Wer wie weit kommt, hängt noch von weiteren Faktoren ab. Denn von jenen, die nach der Volksschule eine AHS-Unterstufe besuchen, schaffen später 82 Prozent eine Matura, wobei der Anteil bei Mädchen höher liegt als bei Burschen. Bei Mittelschul-Absolventen sind es 28 Prozent.

(Bild: Krone KREATIV/Stock Adobe)

Da die Jobaussichten für AHS-Absolventen wenig lukrativ sind, entscheiden sich 66 Prozent der Maturanten für eine Hochschule. Bei jenen, die in einer BHS die Schulbank gedrückt haben, sind es nur 43, 6 Prozent. Ist man erst an der Uni angelangt, bricht jeder Dritte sein Bachelorstudium innerhalb der ersten drei Semester ab.

Bildung im Wandel der Zeit

  • 1981 hatten 46 Prozent einen Pflichtschulabschluss, 31 % eine Lehre, 18 % eine mittlere oder höhere Schule und nur 4,5 % einen Hochschulabschluss. 
  • 2021 hatten 17,3 % einen Pflichtschulabschluss, 32,6 % eine Lehre, 30,4 % eine mittlere und höhere Schule und 19,7 % einen Hochschulabschluss. 
  • 400.000 Studierende sind mittlerweile an Österreichs Hochschulen eingeschrieben. Der Bildungsstand der Österreicher steigt stetig.

Einen interessanten Aspekt bietet ein Blick auf Österreichs Bildungsausgaben. Mit 10.447 Euro pro Schüler belegen wir den zweiten Platz unter den OECD-Ländern. Nur Luxemburg liegt mit 16.648 Euro pro Kopf vor uns. Trotz der hohen Ausgaben, die wir in Bildung pro Kopf investieren, bleibt der Ausgang des PISA-Tests in Mathematik jedes Mal eine Zitterpartie.

Gewalt an Schulen steigt explosionsartig
Indes lässt die Zahl der Gewaltexzesse an den heimischen Schulen beim Bildungsminister die Alarmglocken schrillen. Egal, ob Hass im Netz, Vermögensdelikte oder physische Gewalt, die Zahl der Straftaten ist im Vorjahr auf 5984 Fälle gestiegen, 2021 waren es 3363 Delikte, allerdings war da noch Homeschooling weit verbreitet. Nun fordert Minister Martin Polaschek strafrechtliche Konsequenzen sowie die Herabsetzung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre, so wie auch Kanzler Karl Nehammer.

Zitat Icon

Unsere Schulen müssen ein sicherer Ort für alle sein. Wer sich nicht an die Regeln hält, der muss mit der vollen strafrechtlichen Konsequenz rechnen. Ich fordere die Herabsetzung der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre.

(Bild: Jöchl Martin)

Martin Polaschek, Bildungsminister (ÖVP)

In jeder Bildungsdirektion wird es einen Ansprechpartner für die Problemfälle in den Schulen geben.

Weiters wird das Augenmerk auf Prävention gelegt. Zudem wird das kommende Schuljahr vonseiten des Ministeriums unter den Schwerpunkt des Kinderschutzes nach dem Motto: „Hinschauen statt wegschauen“ gestellt. Wobei auch das Budget für Extremismus- und Gewaltpräventionsworkshops noch einmal um 50 Prozent auf insgesamt 2,1 Millionen Euro erhöht wird.

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