Streik in Innsbruck

Essenszusteller wollen nicht am Hungertuch nagen

Tirol
21.05.2024 19:30

Fahrradboten und Essenszusteller streikten am Dienstagabend in mehreren österreichischen Städten, darunter auch Innsbruck. Sollten Arbeitgeber nicht mehr Lohn bieten, sind weitere Aktionen geplant.

Es war der zweite Streik innerhalb einer Woche, zu dem sich die Fahrradboten und Essenszusteller am frühen Abend in mehreren österreichischen Städten versammelt haben. Auch in Innsbruck legte eine Gruppe die Arbeit nieder.

„Vor zehn Wochen hatten wir schon einen Warnstreik“, erklärt Fabian Warzilek, Betriebsratsvorsitzender beim Essenslieferdienst Lieferando und Mitglied im KV-Verhandlungsteam, „jetzt streiken wir öfter und länger. Und zwar zu den Zeiten, wo es richtig weh tut: zu Mittag oder am Abend.“

Zitat Icon

In zwei Wochen ist ein ganztägiger Streik geplant.

Fabian Warzilek, Betriebsratsvorsitzender Lieferando

Bisher jedoch ohne Reaktion: „Noch haben wir von der Wirtschaftskammer nichts gehört, von der Unternehmensseite auch nicht“, erklärte Warzilek vor dem Streik. Nach weiteren Protesten hofft er, dass sich das ändert: „In zwei Wochen ist ein ganztägiger Streik geplant.“

Die zentralen Forderungen der Essenslieferanten formulierte Fabian Warzilek (Mitte): „Mehr Gehalt und bessere Absicherung.“ (Bild: Birbaumer Christof)
Die zentralen Forderungen der Essenslieferanten formulierte Fabian Warzilek (Mitte): „Mehr Gehalt und bessere Absicherung.“

KV-Lohn bei 10 Euro, Erhöhung gefordert
Die Streikenden zogen ab 18 Uhr von der Innsbrucker Lieferando-Zentrale zum ÖGB-Haus, wo Liveschaltungen zu anderen Streikorten und Vorträge warteten. Primär kämpfen die Fahrradboten und Essenszusteller um einen höheren Gehaltsabschluss. Seit November werde verhandelt, die Arbeitgeberseite biete aktuell 5,8 Prozent. Bei einer rollierenden Inflation von 8,7 Prozent zu wenig, erklärt Warzilek. Im Kollektivvertrag verankert ist derzeit ein Stundenlohn von 10 Euro, Lieferando-Fahrer in Innsbruck verdienen ein wenig darüber.

Rund 250 bis 300 Fahrradboten und -zusteller gibt es in Tirol. Per Kollektivvertrag abgesichert sind laut Warzilek rund 100 bis 120 Personen – die Angestellten von Lieferando und Kurierdiensten. Wer für den Lieferando-Konkurrenten Foodora fährt, hat oft keinen KV – „die meisten sind freie Dienstnehmer oder Scheinselbstständige“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt