Der langjährige „Krone“-Theaterkritiker und vielseitige Kulturredakteur Thomas Gabler ist zu Pfingsten nach langer schwere Krankheit im Alter von 63 Jahren gestorben.
Dem Theater, der Literatur, Musik und bildenden Kunst gehörte seine ganze Liebe; ebenso Denkmalschutzfragen, bei denen er sehr streitbar werden konnte. Viele mochten Thomas Gablers Leidenschaft für Kultur und seine „Lesewut“ für etwas übertrieben halten. Aber als Redaktionskollege war er für uns ein „Lexikon“, das fast immer eine Auskunft parat hatte. Zum Pfingstwochenende starb Thomas Gabler nach langer schwerer Krankheit allzu früh 63-jährig.
1960 in St. Pölten geboren, absolvierte er das Realgymnasium Hegelgasse und wollte danach Goldschmied lernen. Doch die Eltern wünschten sich das Studium der Kunstgeschichte, u. a. bei Hermann Fillitz und Günther Heinz. Noch während des Studiums begann er zu schreiben: Einführungstexte, u. a. für CDs, Beiträge für Musikzeitschriften. 1984 wurde er freier Mitarbeiter bei der „Krone“. 2000 übertrug „Krone“-Herausgeber Hans Dichand ihm die Stelle eines 1. Theaterkritikers.
Und er startete mit einem bemerkenswerten Bericht über Peter Steins legendäre „Faust“-Inszenierung für die Weltausstellung in Hannover. Mit unermüdlichem Einsatz beurteilte Gabler – auch als Juror der Nestroypreis-Jury – bis Sommer 2023 die großen Theater. Mit scharfem Blick, sehr kritisch schrieb er – mit Freude an Pointen – gute Kritiken und Verrisse, wollte aber nie präpotent sein.
Kleinbühnen interessierten ihn besonders: Neue Stücke, neue Darsteller und Regieleistungen, neue Ideen und Trends zu entdecken, fand er spannend. Spaß machten ihm aber auch das Kochen und sein „grüner Daumen“. Das „Garteln“! Etwa wenn er in Payerbach einen Mini-Barockgarten anlegte ... Was alles zu seinem „ganzheitlichen Kulturbegriff“ gehörte.
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