Der Haussegen hängt schief. Unstimmigkeiten zwischen Pfarrer und Künstler überschatten die hochgeschätzten Kirchenkonzerte.
Erst im November 2023 ist Intendant, Dirigent und Organist Wolfgang Horvath mit der höchsten internationalen Auszeichnung für Kirchenmusik, der Ambrosius-Medaille, geehrt worden. Anlass gab das 25-Jahre-Jubiläum von Musica Sacra in Lockenhaus.
Schaffen gewürdigt
Horvath setze nicht nur durch die Konzertreihe, sondern auch dank des großartigen Festivals „ORGELockenhaus“ ein Zeichen, das „weit über den Ort und das geographische Umfeld hinausweist“, würdigten Kirchenmusikverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sein Schaffen.
Ämter zurückgelegt
Trotz höchsten Lobes hängt der Haussegen seit Langem schief. Jetzt folgte der Schlussakkord. „Nach offenbar unüberbrückbaren Differenzen hat unser Kantor Dr. Wolfgang Horvath all seine Ämter in der Pfarrgemeinde zurückgelegt“, heißt es in einem Offenen Brief an den Diözesanbischof, den Landeshauptmann und den Bürgermeister.
Drohungen an Familie
In diesem feindseligen Umfeld könne die Kirchenmusik nicht weiter gedeihen, lautet die Erklärung. „Ich musste die Reißleine ziehen. Zu lange schon verbreitet der Pfarrer Unwahrheiten über mich. Sogar meine Familie ist bedroht worden“, erklärt der Intendant den Grund für seinen Entschluss.
Sein Rücktritt löst Bestürzung aus. „Es tut im Herzen weh, dass damit die Arbeit des Chores Musica Sacra und der Kammerphilharmonie Lockenhaus endet“, äußern besorgte Mitglieder und Unterstützer der renommierten Kirchenmusik ihre Bedenken.
Gerade von einer kirchlichen Institution hätten wir uns ein von Nächstenliebe und Toleranz geprägtes Klima sowie konsensorientierte Zusammenarbeit erwartet.
Unterstützer der Kirchenmusik
Offen für Neues
Horvath selbst will grundsätzlich künstlerisch weitermachen, wenn auch nicht in Lockenhaus: „Ich bin für Angebote offen.“
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