Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen Kroatien wartet auf Österreich bei der U17-EM auf Zypern am Donnerstag Wales. Da die „Drachen“ ihr erstes Spiel gegen Dänemark verloren haben, rechnet der ÖFB-Nachwuchs mit massiver Gegenwehr. Aber dafür fühlt sich Rot-Weiß-Rot bestens gerüstet.
Den vergebenen zwei Punkten gegen Kroatien zum Auftakt der EM trauert man im Lager der Österreicher nicht nach. „Sicher hätten wir die Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu gewinnen“, weiß auch Teamchef Martin Scherb, der sein Team Mittwochabend beim Abschlusstraining in Sotira auf Spiel zwei einschwor. „Jetzt zählt nur Wales. Das ist ein spannender Gegner. Aber wenn wir bei uns bleiben und die Details, die wir in den letzten Tagen besprochen haben, verbessern, dann bin ich überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden.“
„Wir sind alle im gleichen Hotel untergebracht“, erzählt Verteidiger Magnus Dalpiaz. Klar, dass man sich da auf dem Weg zu den Trainigseinheiten oder beim Abendessen zwangsweise über den Weg läuft. „Sie haben schon zwei, drei große Typen drinnen“, gibt Dalpiaz Einblick in den Hotel-„Alltag“. „Unschlagbar sind sie sicher nicht, wir hauen alles rein.
Der Punkt kann viel wert sein
Denn Österreich hat einen entscheidenden Vorteil, geht die Mannschaft doch mit einem Zähler in das vorentscheidende Duell. Wales steht nach der Auftaktniederlage gegen Dänemark bereits mit dem Rücken zur Wand. Will man im Rennen um das Viertelfinale noch ein Wörtchen mitreden, zählt nur ein Sieg. „Sie werden mit dem Messer zwischen den Zähnen kommen, aber darauf sind wir eingestellt, dafür haben wir gearbeitet“, sagt Philipp Maybach. „Sie werden andrücken, da müssen wir dagegenhalten.“ Österreich vertraut vor allem auf die eigene Stärken. „Gegen Kroatien waren wir die bessere Mannschaft, nur die Tore haben gefehlt“, meint Dalpiaz. „Aber die werden wir gegen Wales schießen.“
Gegen die Kroaten waren wir die bessere Mannschaft, da haben uns leider die Tore gefehlt. Die machen wir aber gegen Wales.
Magnus Dalpiaz ist zuversichtlich.
Gleiche Stadt, aber ein anderes Stadion
Anders als gegen Kroatien wird das Duell gegen Wales nicht im Antonis Papadopoulos-Stadion, sondern im Ammochostos Epistrofi Stadion steigen. Die beiden Arenen sind gerade einmal 500 Meter Luftlinie voneinander entfernt. Bei der ersten EM-Begegnung im Ammochostos zwischen Frankreich und England am Dienstagabend wurde erstmals die Marke von 1000 Zuschauern durchbrochen. Darunter Dutzende Scouts europäischer Großklubs wie AC Milan, Juventus Turin und Manchester City. „Das ist unser Geschäft, dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, meinte etwa Milans dreiköpfige Abordnung zur „Krone“. Und zeigte sich wirklich dankbar, als sie mit Hilfe aus Österreich zu den taktischen Aufstellungen kam. „Das erleichtert unsere Arbeit. Grazie.“
Spieler haben bereits Premier-League-Erfahrung
Die Talente der beiden europäischen Fußball-Großmächte, die gemeinsam fünf U17-EM-Titel einheimsten (3 x Frankreich, 2 x England) haben de facto alle großen europäischen Klubs auf ihrem Zettel. Beim 4:0 von England Dienstagabend stachen dann aber zwei Protagonisten heraus, die bereits Erstliga-Erfahrung haben:
Zum einen Arsenals Ethan Nwaneri, der bei seiner Einwechslung im September 2022 gegen Brentford mit einem Alter von 15 Jahren und 181 Tagen der jüngste Spieler war, der jemals ein Premier-League-Spiel bestritten hat. Erst vor ein paar Wochen unterzeichnete er im Beisen von Academy Manager Per Mertesacker („Das ist nur die erste Etappe einer hoffentlich langen und erfolgreichen Reise von Ethan“) seinen ersten Profi-Vertrag bei den „Gunners“. „Das war ein stolzer Moment für mich und meine Familie“, erzählt die Nummer 10 der „Three Lions“, der Dienstag für den Endstand sorgte.
Ich habe den Schiedsrichter gebeten, dass er noch ein bisschen länger spielen lässt. Ich wollte einfach jeden einzelnen Moment genießen.
Englands Mikey Moore über sein Premier-League-Debüt für Tottenham.
Zum zweiten Mikey Moore (geboren am 11. August 2007), der heuer bei den letzten beiden Saisonspielen von Tottenham drei Einsatzminuten bekam. Gegen die „Grande Nation“ traf der agile linke Mittelfeldspieler gleich doppelt. „Ein gutes Spiel von uns, ein toller Start in das Turnier.“
An seine Premier-League-Premiere wird Moore immer gerne zurückdenken: „Das war wahrscheinlich das beste Gefühl, dass ich bisher gehabt habe. Ich habe den Schiedsrichter gebeten, dass er noch ein bisschen länger spielen lässt. Ich wollte jeden Moment genießen.“
Möglichst lange genießen wollen auch Österreichs Spieler die EM. Mit einem Sieg gegen Wales würd man die Türe ins Viertelfinale weiter aufmachen. Und so mancher Akteur wird sich im Notizbuch internationaler Scouts wiederfinden...
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