Nach dem Unglück in der Therme Lutzmannsdorf im Burgenland sind nun weitere Details bekannt geworden. Der Vorfall ereignete sich beim Ausflug mit der Klasse: „Die Elfjährige hat beim Tauchspiel unter Wasser das Bewusstsein verloren. Nach der Bergung atmete sie nicht mehr“, schildert eine Ersthelferin.
Dramatische Szenen spielten sich bei einem Schulausflug am Dienstag gegen 10.30 Uhr in der Sonnentherme in Lutzmannsburg ab. Eine Elfjährige aus dem Bezirk Baden (NÖ) trieb reglos im Wasser des Sportbeckens. Beunruhigt reagierte eine Frau aus Niederösterreich, die sich mit ihrer Familie im Pool aufhielt.
Ich habe mir Sorgen gemacht, als das Kind längere Zeit nicht mehr aufgetaucht ist.
Die Augenzeugin
Kind atmete nicht
Ein bis zwei Minuten sind ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen. Ohne zu zögern, begab sich die Ersthelferin zur Elfjährigen. Da war auch schon eine Klassenkameradin bei der Schülerin. Das Kind wurde aus dem Pool gezogen. „Janvi atmete nicht mehr“, lautete die erste Alarmmeldung.
Am Beckenrand im Freien wurde das Mädchen in eine stabile Seitenlage gebracht, die Rettungskette in Gang gesetzt. „Das Kind hustete heftig. Sie hat Wasser erbrochen und hatte kurzfristig Schaum vor dem Mund“, wie Besucher berichteten.
Ins Spital geflogen
Mit dem Notarzthelikopter Christophorus 16 wurde die Schülerin ins Landesklinikum Wiener Neustadt geflogen. Wie es zu dem Vorfall kam, wird ermittelt. Die gerettete Schülerin konnte vorerst nicht befragt werden. Laut Eltern und Schule gilt sie als sehr gute Schwimmerin. Gemeinsam mit Klassenkameraden war sie mit einem Tauchspiel beschäftigt, das von Lehrkräften beobachtet worden ist.
Mädchen wurde beaufsichtigt
„Das Mädchen war demnach die ganze Zeit beaufsichtigt. Lehrer und die Besucherin, eine Kinderkrankenschwester, begannen rasch mit Erste-Hilfe-Maßnahmen“, heißt es aus der Geschäftsführung der Sonnentherme: „Zwei Bademeister trafen unmittelbar danach am Unfallort ein, ebenso ein ausgerufener als Gast anwesender Arzt. Kurze Zeit später waren das Sanitäts- und das Notarztteam vor Ort.“
Manuela Klawatsch von der Thermenleitung: „Dem Mädchen konnte so rasch wie möglich geholfen werden. Warum es unter Wasser das Bewusstsein verlor hatte, ist noch unklar.“
Unfall im Jahr 2023
Erst im März vergangenen Jahres hatte, wie berichtet, ein tragischer Unfall die sonst so angenehme Atmosphäre in der Sonnentherme Lutzmannsburg überschattet. Eine Fünfjährige – zu Gast mit ihrem Vater – war in einem unbeaufsichtigten Augenblick in ein Wildbachbecken gesprungen.
Für das Mädchen aus Wien gab es keine Rettung. Die kleine Dunija verstarb im Spital. Wegen grob fahrlässiger Tötung musste sich der Vater schließlich vor Gericht verantworten. Er ist zu einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten und 2700 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
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