Neue Vorwürfe also, man kann es schon kaum mehr hören. Diesmal wären sie, wenn sie denn gerechtfertigt sind, sogar politisch relevant. Lena Schilling habe die Grünen gehasst, mit einem Wechsel zu den Linken im Europaparlament gleich nach der Wahl geliebäugelt, so lauten die neuesten Enthüllungen, natürlich aus dem Zusammenhang gerissen. Und wieder einmal führt die Spur zu ihrer ehemals besten Freundin. Zu privaten Chats, mitten hinein in Lena Schillings höchstpersönlichen Lebensbereich.
Es hört nicht auf. Das haben inzwischen auch die Grünen erkannt und schlagen drei Wochen vor der EU-Wahl erstmals zurück. Auch wenn die Pressekonferenz am Mittwoch erneut kein Paradebeispiel erfolgreicher Krisenkommunikation war, ein Moment war schon sehr beklemmend. Als die Generalsekretärin nämlich aufzählte, mit welchen Fragen die Partei in den letzten Tagen und Wochen konfrontiert gewesen sei.
Fragen nach pathologischen Mustern bei der Spitzenkandidatin, medizinische Ferndiagnosen inklusive. Fragen nach Plagiaten, bei ihrem Buch und auf der Uni. Fragen nach einer Feuerlegung im Lobau-Camp – durch Lena Schilling selbst! Fragen nach sexuellen Kontakten mit einer ganzen Reihe von prominenten Männern in diesem Land. Einfach beschämend.
Das ist inzwischen Rufmord mit einem einzigen Ziel: Lena Schilling soll aufgeben. Genau dieses Ziel werden die vielen anonymen Anklägerinnen und Ankläger und ihr Leitmedium aber allem Anschein nach nicht erreichen.
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