Hamas nahm teil
„Tod für Israel“-Rufe bei Trauerfeier im Iran
Zehntausende Menschen haben am Mittwoch an der Trauerfeier für den verunglückten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi teilgenommen. Darunter waren auch der politische Chef der Hamas, Ismail Haniyeh, und die Nummer zwei der Miliz Hisbollah, Naim Qassem. Haniyeh hielt eine Ansprache, die von „Tod für Israel“-Rufen begleitet wurde.
„Wir sind uns sicher, dass die Islamische Republik Iran ihre Unterstützung für das palästinensische Volk aufrechterhält“, sagte der politische Chef der Terrororganisation Hamas in seiner Rede. Auch einige Regierungen wie die russische, türkische und irakische wollten Vertretungen nach Teheran schicken. Für die Trauerfeierlichkeiten wurde der heutige Mittwoch zum arbeitsfreien Tag erklärt.
Die Einwohnerinnen und Einwohner der iranischen Hauptstadt erhielten Nachrichten, die sie aufriefen, an der Trauerfeier für den „Märtyrer“ Raisi teilzunehmen. Zehntausende kamen dann auch, hielten Porträts von dem verunglückten Präsidenten oder schwenkten iranische Flaggen (siehe Video oben).
Österreich schickt niemanden zum Begräbnis
Wie berichtet, war Raisi am Sonntag im Nordwesten des Iran auf dem Weg nach Tabriz bei schlechtem Wetter mit einem Hubschrauber abgestürzt. Mit ihm kamen sieben weitere Menschen ums Leben, darunter Außenminister Hossein Amirabdollahian, der Chef von Raisis Sicherheitsteam und ein Imam. Ihr Tod wurde nach stundenlanger Suche am Montag bestätigt.
Die Staatsführung rief daraufhin eine fünftägige Staatstrauer aus. Raisis Leichnam wurde am Dienstag in einen schiitischen Wallfahrtsort geflogen, am Donnerstag soll er in seiner Heimatstadt beigesetzt werden. Zum Begräbnis werden hochrangige Vertreterinnen und Vertreter befreundeter Staaten erwartet, unter ihnen Chinas Vizepremier Zhang Guoqing und Russlands Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin. Von österreichischer Seite wird laut Außenamt niemand an den Trauerfeiern teilnehmen.
Nicht alle trauern
Während Regierungsanhängerinnen und -anhänger um Raisi trauerten, begrüßten andere im Land hingegen den Verlust des Politikers. Unter seiner Regierung wurden die Repressionen verschärft, zahlreiche Medienschaffende und Aktivistinnen sowie Aktivisten inhaftiert. Der ultrakonservative Iraner war seit 2021 Präsident. Während seiner Amtszeit erlebte das Land Massenproteste, eine Wirtschaftskrise und eine gefährliche Konfrontation mit dem Erzfeind Israel.
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