Rekord, Super-Serie, starke Zeiten! Eisenstadt bot den Leichtathleten aus aller Welt super Bedinungen, allen voran der heimischen Elite. Speerwerferin Victoria Hudson verbesserte ihre eigene Rekordmarke, Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger zeigte eine wahrlich starke Serie. Beide holten sich auch den Sieg.
Die wenigen letzten Karten an der Abendkasse waren schnell weg, 1200 Zuschauer ließen sich das Leichtathletik-Spektakel in Eisenstadt nicht entgehen. „Einfach Weltklasse“, sagte Sportlandesrat Heinrich Dorner, „die Athleten, die Veranstaltung, alles – Herz, was willst du mehr.“ Sport-Interessierte kamen bei bestem Wetter auf ihre Kosten, sahen in der Landeshauptstadt erstmals Athleten aus allen Kontinenten. Mit Qualität: Welt- und Europameister, Olympiasieger, Weltrekordhalter, Asien- , Afrika-, Südamerika- und Ozeanienmeister.
Apropos: Alle Augen waren über 100 Meter auf „Rakete“ Yohan Blake (Jam) gerichtet. Im Vorlauf lief der Jabinger Jonas Lorenz, der sich am Vortag seine Spikes signieren hatte lassen, neben dem Star: „Ich hab fünf Minuten vor dem Start fast keine Luft mehr bekommen.“ Nicht nur die Kulisse beeindruckte den 18-Jährigen, der in 11,11 seine erste offizielle Zeit anschrieb, sich für alle österreichischen Meisterschaften qualifizierte.
Im mit Spannung erwarteten Finale lief das rot-weiß-rote Sprint-Ass Markus Fuchs als Zweiter in 10,25 durch das Ziel, den Sieg holte sich der Deutsche Deniz Almas in 10,20. Blake lief „unter Protest“, war nach einem Fehlstart disqualifiziert worden. Nach dem Vorlauf in 10,16 war der 34-Jährige sogar noch kurz für Autogramme und Selfies da geblieben, nach dem Finale rauschte er schnell aus dem Zielbereich ab.
„Gefühl konservieren“
Top war Speerwerferin Vici Hudson mit 66,06 Metern – sie verbesserte ihren österreichischen Rekord um 1,38 m, ist Zweite der Jahresweltbestenliste! „Ich bin sprachlos. Das gibt nach nicht ganz so leichten Wochen Selbstvertrauen, ich will das Gefühl konservieren – jetzt erst mal für die EM in zwei Wochen“, sagt die Niederösterreicherin.
Super-Serie von Weißhaidinger
Dass seine Konkurrenten da genau hinschauen werden, das ist Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger klar. Der Oberösterreicher gewann mit einer unglaublich starken Weite von 69,04 Metern im zweiten Versuch. „Es waren noch Fehler dabei, an denen wir arbeiten werden“, sagte Luki, „aber das war schon gut. Der Ring hier in Eisenstadt hat etwas Magisches.“ Denn der Olympia-Bronzene von Tokio zeigte sechs starke und konstante Würfe.
Eine Attraktion direkt vor der Tribüne war der Stabhochsprung, in dem Riccardo Klotz 5,34 m erzielte. Den Sieg holte sich der Amerikaner Austin Miller in 5,74 m.
Organisator Rolf Meixner schwärmte: „Das war das bestbesetzte Sommersport-Outdoorevent in Österreich in diesem Jahr. Ich danke meinem Team, das unglaubliche Arbeit geleistet hat.“ Er selbst schaute den burgenländischen Athleten am Ende eines strahlenden Leichtathletik-Abends genau zu.
Die Lokalmatadore mit gemischten Gefühlen
Max Baxa schaffte über 400 Meter die Quali für die U-18-EM in Banska Bystrica (Slk), während Marie Glaser das Limit über 1500 m für die U20-WM in Peru noch verpasste. „Aber ich habe noch eine Chance in Regensburg und die nutze ich“, ist die Akademie-Athletin fokussiert, „wir sind es diesmal zu schnell angegangen und der Wind war stark.“
Raphael Pallitsch, der zuletzt in Rehlingen (D) den österreichischen Rekord über 1500 Meter pulverisiert hatte, taugte die Kulisse in Eisenstadt sehr: „Das hier ist richtig cool, viele Freunde und die Familie sind da.“ Der Oggauer gewann in 3:37,42, sicherte sich gute Punkte für das Olympia-Ranking.
Bitter enttäuscht war Caroline Bredlinger, die die 800 Meter in 2:05,35 als Fünfte beendete: „Ich hatte schon im Callroom schwere Beine.“ Die Trausdorferin startet zwar noch bei der Balkanmeisterschaft in Istanbul (Tür), aber die EM-Quali hat sich faktisch erledigt.
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