Weil der US-amerikanische Schokoladenproduzent Mondelez jahrelang wettbewerbsverzerrende Praktiken angewandt und seine Produkte künstlich teurer gemacht hatte, ist der Milka-Hersteller nun von der EU-Kommission zu einer Rekordstrafe verdonnert worden.
Wie die Wettbewerbshüter in Brüssel mitteilten, beträgt die Strafe 337,5 Millionen Euro. Eigentlich sollte diese noch höher ausfallen. Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldstrafe erlassen worden, hieß es am Donnerstag. Dennoch handelt es sich um die höchste von der EU gegen einen Lebensmittelhersteller verhängte Strafe. Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc.
Durch die Ermittlungen der EU-Kommission sei belegt worden, dass Mondelez grenzüberschreitenden Handel zwischen Ländern mit unterschiedlichen Preisen verhindern wollte. „Durch diese illegalen Praktiken konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen, was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war“, so die EU-Kommission.
22 wettbewerbswidrige Akte aufgelistet
Im Jänner 2021 hatte die EU-Kommission ein offizielles Verfahren eröffnet. Die Behörde teilte nun mit, Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen. Eine Vereinbarung habe angeordnet, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe. „Diese Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte“, so die Kommission.
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