Admira und St.Pölten:

Abschiede mit Würde, Tränen und kalter Ignoranz

Niederösterreich
24.05.2024 09:00

Mit Stephan Zwierschitz und Christian Ramsebner gingen die Kapitäne von Admira und St. Pölten über Bord – das Ende lief für die beiden jedoch völlig unterschiedlich ab.

Mit seinen beiden Kindern an den Armen führte er die Mannschaft aufs Feld, bekam vom Klub eine Fotocollage überreicht, in der Kurve feierten ihn die Fans – der Abschied von Admiras Kapitän Stephan Zwierschitz am Montag im Zweitligaspiel gegen die Vienna war ein wahrlich würdiger. Nach insgesamt neun Jahren und 267 Partien für die Südstädter hörte der Defensivallrounder auf die Signale seines Körpers, beendet seine Profikarriere, macht schaumgebremst im Unterhaus als Spielertrainer in seiner Heimatgemeinde Sommerein weiter. „Je näher das Ende rückte, umso schwieriger wurde es“, denkt der 33-Jährige an die letzten Wochen zurück.

Beim Schlussakt konnte er die Tränen nicht verbergen, wanderten die Erinnerungen an Cup-Finale, Europa-League-Quali oder die legendären Siege gegen die Austria und Rapid im Happel-Oval noch einmal durch seinen Kopf. „Es war alles unglaublich emotional, die Admira ist einfach ein geiler Verein ...“

Stephan Zwierschitz (li.) in seinem letzten Spiel für die Admira. (Bild: GEPA pictures/ Manuel Binder)
Stephan Zwierschitz (li.) in seinem letzten Spiel für die Admira.

Letzteres wäre St. Pölten auch gerne, ist davon aber meilenweit entfernt. Auch beim SKN verabschiedet sich mit Christian Ramsebner der Kapitän, die Zeremonie verlief jedoch ganz anders. Nämlich gar nicht. Es gab nur kalte Ignoranz. „Ich habe selber entschieden, dass ich gehe.“ Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus, der Klub hätte ihn nicht verlängert, gesagt hat dies dem Abwehrchef aber keiner. „Es ist ja auch niemand mehr da, der das hätte tun können“, spricht Ramsebner die chaotischen Zustände an der Traisen an. Vor drei Jahren kam der Oberösterreicher vom LASK, um den SKN wieder in die Bundesliga zu führen. „Im ersten Jahr fehlte die Qualität, im zweiten ging uns im Finish die Luft aus, im dritten waren wir als Team nicht gefestigt genug, um zu kaschieren, was sich rundherum abspielte.“

Der standhafte Kapitän Ramsebner (li.) verabschiedet sich aus St. Pölten. (Bild: GEPA pictures/ Walter Luger)
Der standhafte Kapitän Ramsebner (li.) verabschiedet sich aus St. Pölten.

Am Samstag steigt die letzte Runde. Zwierschitz fehlt in Bregenz gesperrt, Ramsebner, der im Profigeschäft bleiben will, in Horn wegen einer Verletzung. Der Abschied ist vollzogen, der letzte Eindruck formt den Blick zurück . . .

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt