Die Fußballer des SV Oberen Metnitztal können einem leidtun! Der Kärntner Unterhaus-Klub steht in der 2. Klasse C bei 130 Gegentoren. Während der Obmann nicht aufgeben will, sagt sogar der Trainer selbst: „Da könnte ich als 60-Jähriger noch mitspielen. . .“
Einst kickte das Obere Metnitztal in der Kärntner Liga, war dort Anfang der 2000er ein Fixpunkt. Dann folgte der tiefe Fall: Im Vorjahr rauschte man mit 115 Gegentoren als Letzter in die 2. Klasse C runter – wo es für Kapitän Gregor Leitner und Co. nun ganz übel zugeht. . .
„Sind einfach schlecht“
Mit einer unfassbaren 0:20-Packung im KFV-Cup hatte die Saison gegen St. Veit begonnen. Damals hatte Trainer Maxi Wurzer – trotz voller Belegschaft – schon gestöhnt: „Wir sind einfach schlecht – taktisch, körperlich, technisch. Wir sind offenbar alle zusammen keine echten Fußballer!“
5,4 Gegentore pro Spiel
Es folgten heftige Klatschen: In 24 Meisterschaftspartien kassierte man bis dato 130 (!) Tore, machte nur 14! Im Schnitt bedeutet das 5,4 Gegentreffer pro Partie – alle 17 Minuten schlägt’s ein! Kurzum: Die Metnitztaler sind die Torschlucker Kärntens – und es sind noch vier Runden zu absolvieren.
„Eine bessere Reserve“
„Ich sehe kein Licht, da hilft kein Analysieren. Mehr als eine bessere Reserve sind wir nicht“, seufzt Wurzer, der mit Günther Schweighofer die Trainer-Agenden inne hat.
Wie man die Kicker da noch motiviert? „So hoch ist die Lust nicht mehr – zusehen kommt ja auch kaum einer. Mich wundert’s eh, dass wir noch meist sieben Leute beim Training haben“, freut’s Wurzer. Und Schweighofer betont: „Eine 0:4-Pleite ist für die Jungs schon wie ein Sieg!“
Kein Wunder, wenn man als Schlusslicht auch 0:13- oder 0:12-Klatschen kassiert. „Ich werde heuer 60 Jahre alt. Aber ab und zu glaube ich, dass ich mitspielen könnte!“, nimmt’s Schweighofer mit Galgenhumor.
Ich werde heuer 60 Jahre alt. Aber ab und zu glaube ich, dass ich sogar noch mitspielen könnte!“
Günther Schweighofer, Trainer Oberes Metnitztal
Immerhin: Österreichweit gibt’s aktuell noch schlechtere Unterhaus-Teams! Wie etwa Neuruppersdorf (NÖ/199 Gegentore in 26 Partien. Oder Spielberg (St) mit 151 Einschlägen in 22 Runden. . .
Am Sonntag geht’s für die Metnitztaler bei Frantschach dennoch um was: den vorletzten Platz. Schweighofer: „Wir biegen die letzten Spiele drüber. Dann will der Klub aufrüsten!“
Obmann Günther Maier, der erst seit 2023 den kriselnden Klub anführt, will nämlich nicht aufgeben: „Ich habe den Verein übernommen, weil ich überzeugt davon bin, dass wir in Zukunft besser dastehen werden. Wir haben im Verein 70 Kinder, die wir auch behutsam aufbauen und irgendwann in die Kampfmannschaft integrieren wollen!“
2026 wollen wir wieder im oberen Mittelfeld der 2. Klasse mitspielen! Ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen.
Günther Maier, Obmann SV Oberes Metnitztal
Seine Jungs baut Maier indes auf: „Ich bin stolz auf sie. Sie kriegen so viele Tore und geben dennoch nicht auf. Das zeigt den Willen und den Kampfgeist, der in ihnen steckt. Unser Ziel ist es, beim 60-Jahr-Jubiläum des Klubs 2026 sportlich wieder auf stabileren Beinen zu stehen – da wollen wir dann wieder im oberen Mittelfeld der 2. Klasse mitspielen!“ Immerhin ein Lichtblick.
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