Kritik an Biden

Elon Musk: „Haben nicht um diese Zölle gebeten“

Ausland
24.05.2024 11:10

Tesla-Chef Elon Musk schmecken die von der US-Regierung vor Kurzem gegen chinesische E-Autos verhängten Importzölle nun doch nicht. „Weder Tesla noch ich haben um diese Zölle gebeten, ich war sogar überrascht, als sie angekündigt wurden“, sagte Musk am Donnerstag.

„Dinge, die den freien (Waren-) Austausch behindern oder den Markt verzerren, sind nicht gut“, fügte er am Donnerstag während einer Videokonferenz im Rahmen der Viva Technology in Paris hinzu. „Tesla behauptet sich auf dem chinesischen Markt ganz gut ohne Zölle und ohne Unterstützung“, sagte Musk. „Ich bin dafür, keine Zölle zu erheben.“ Im Jänner hatte er allerdings gewarnt, ohne Handelsschranken würden die chinesischen Autohersteller ihre Konkurrenten „demolieren“, was als Unterstützung der Politik von US-Präsident Joe Biden, der damit auf den Spuren seines Vorgängers Donald Trump wandelt, verstanden wurde.

US-Präsident Joe Biden verschärft in Handelsfragen die Gangart gegenüber China. (Bild: AP)
US-Präsident Joe Biden verschärft in Handelsfragen die Gangart gegenüber China.

China bringt ebenfalls höhere Abgaben ins Spiel
Vergangene Woche vervierfachte Washington die Zölle für chinesische E-Autos. Biden begründete dies mit unfairen Handelspraktiken Chinas, die die US-Wirtschaft bedrohten. Auch andere Waren aus China sind von den neuen Zöllen betroffen. Nach Angaben der US-Regierung betreffen die Maßnahmen Güter im Wert von 18 Milliarden Dollar (rund 16 Mrd. Euro).

Gegenmaßnahmen aus Peking dürften bald folgen. Ein Experte eines staatlichen Forschungsinstituts sprach von 25 Prozent Einfuhrzoll, der für westliche Verbrennerfahrzeuge mit größeren Motoren gelten soll. Das dürfte insbesondere die deutschen Autobauer BMW und Mercedes treffen.

Chinesische Elektroautos warten auf ihren Export (Bild: APA/AFP/STR)
Chinesische Elektroautos warten auf ihren Export

Einhellige Kritik in der Autobranche
Kein Wunder, dass neben Tesla auch andere Autobauer die Erhöhung der Zölle ablehnen. Stellantis-Chef Carlos Tavares bezeichnete am Mittwoch im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters Zölle als eine „größere Falle“. Sie verhinderten die nötige Anpassung der westlichen Autobauer an die Konkurrenz aus China nicht, sondern trieben lediglich die Inflation nach oben. Tavares sprach von einer „darwinistischen Periode“, in der die Branche derzeit stecke. Der Preiskrieg mit den chinesischen Rivalen werde „sehr hart“. „Es wird nicht leicht für die Händler. Es wird nicht leicht für die Zulieferer. Es wird nicht leicht für die Autobauer selbst.“ Elektroautobauer aus China hätten derzeit einen Kostenvorteil von 30 Prozent. 

VW-Technikvorstand: Europäischer „Masterplan“ fehlt
Volkswagen-Technikvorstand Thomas Schmall sagte, dass in Europa jetzt ein „Masterplan“ nötig sei. Die USA hätten mit dem Inflation Reduction Act einen guten Vorstoß gemacht, auch in China gebe es klare Pläne für Industrie und Politik. Ähnliches fehle in Europa. „Die Tür schließt sich“, sagte er.

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