Dornbirn-Coach Orie:

„Jetzt sind wir alle kaputt“

Vorarlberg
25.05.2024 07:25

Trotz nicht erteilter Lizenz für die neue Saison wollen sich die Dornbirner heute (17.30) in Ried gut aus der zweiten Liga verabschieden. Einfach wird das nicht für die Rothosen, die nach der Hiobsbotschaft am Boden zerstört sind.

Eigentlich hätte es das große Entscheidungsspiel für die Rothosen werden sollen. Am letzten Spieltag hätten sie nach einer furiosen Aufholjagd im Frühjahr noch die Abstiegszone verlassen, eine fast unmögliche Mission doch noch erfolgreich abschließen können.

Aber nach dem Versagen der eigenen Klubführung und der daraus resultierten Lizenzverweigerung ist alles anders. „Eine kleine Resthoffnung war immer da bei uns, das hat unseren Motor am Laufen gehalten“, erzählt Flügelflitzer Sebastian Santin. „Auch wenn es oft sehr schwierig war in dieser Saison, wir waren immer voll bei der Sache. Wir haben immer weitergemacht. Aber das hat Spuren hinterlassen.“

Sebastian Santin (r.) und seine Teamkollegen haben sich nie aufgegeben. (Bild: GEPA pictures)
Sebastian Santin (r.) und seine Teamkollegen haben sich nie aufgegeben.

Große Spuren, chaotischer und enttäuschender kann ein Spieljahr bei einem Profiverein wohl kaum laufen. Gerade deswegen ist der Mannschaft und Sportdirektor/Trainer Eric Orie unglaublich hoch anzurechnen, was sie geleistet haben. Das Team hat seinen Job gemacht. Das kann beim FC Dornbirn nicht jeder behaupten. „Wir haben viel Energie und Herzblut in unsere Mission gesteckt. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber jetzt ist sie tot“, bedauert Coach Orie, „und wir sind jetzt auch alle kaputt.“

Ausständige Gehälter
Denn es fehlte nicht nur das Geld für die neue Saison. Auch da mussten die Spieler die Zähne zusammenbeißen. Obwohl sie für die ganzen Punkte, die sie seit April sammelten, bisher noch keinen Cent sahen. Auch nicht von ihren normalen Gehältern. Trotzdem schwiegen Spieler und Betreuer, wollten nicht noch mehr Unruhe im Verein verursachen.

In Ried wollen die Rothosen heute trotzdem noch einmal alles geben. Denn ihnen lässt es das Gewissen nicht zu, weniger zu tun, als möglich wäre. Auch das kann beim FC Dornbirn nicht jeder behaupten.

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