Fast die Hälfte aller Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren findet sich zu dick, bei den Burschen sind es 30 Prozent. Das Projekt „Miteinander Schule gestalten“ will das Thema positives Körperselbstbild jetzt zu der betroffenen Altersgruppe bringen.
Wie können Barbie-Puppen dazu beitragen, das Körperselbstbild von Jugendlichen zu verbessern? Sie wurden im Rahmen eines Unterrichtsprojektes an der MS 2 in Marchtrenk mit einer „menschlichen“ Figur versehen, zusätzlich gab es Kochstunden und Bewegungseinheiten.
Mobbing soll vermieden werden
Ziele des Projektes „Miteinander Schule gestalten“. Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts für Suchtprävention bei pro mente OÖ, sagt: „Die Prävention von Essstörungen, Medienkompetenz fördern und im weiteren Sinne auch die Prävention von Mobbing und Gewalt, die stark in Verbindung mit Körperbildern steht.“
Dass das Thema bei Schülerinnen und Schülern sehr präsent ist, zeigen aktuelle Daten aus der HBSC-Studie (Health Behaviour in School-Aged Children) aus dem Vorjahr. Demnach sind bei den 11- bis 17-Jährigen etwa 17 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Burschen als übergewichtig einzustufen.
Positives Körperbild fördern
Diese Zahlen stimmen aber nicht mit dem Selbstbild überein. 45 Prozent der Mädchen gaben an, sich als zu dick zu fühlen, bei den Burschen waren es 30 Prozent. Hier will das Projekt „Miteinander Schule“ ansetzen. Jugendliche sollen in einem positiven Körperbild gefördert werden sowie über Übergewicht und Diäten Bescheid wissen.
Das soll ein positives Klassenklima fördern und kränkende Situationen im Unterricht vermeiden. Im Schuljahr 2024/25 wird das Projekt fortgesetzt, Schulen können sich beim Institut für Suchtprävention informieren und anmelden.
Neulich im Bekleidungsgeschäft: Meine 14-jährige Tochter braucht neue Hosen, und die sollen vor allem weit sein. Auf meine Frage, ob sie nicht einmal einen anderen Schnitt ausprobieren will, folgt eine schockierende Antwort: „Nein, dafür bin ich zu dick.“
Mein Vortrag, dass Size Zero sicher nicht die Durchschnittsgröße österreichischer Frauen ist, wird von ihr nur mit einem verachtenden „side eye“ kommentiert. Zumindest eine andere Frau findet’s gut, kommt lächelnd aus einer Kabine. „Du bist schön, so wie du bist“, sage ich zuhause noch so lange zu ihr, bis sie genervt in ihr Zimmer verschwindet. Teenager-Eltern sind lästig – gut, wenn das Thema Körperselbstbild jetzt den Weg in die Schulen findet. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei einzelnen Projekten.
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