Mit dem Auto zur Arbeit und längere Verzögerungen nach Unfällen riskieren oder Öffis nutzen? Laut aktuellster NÖ-Mobilitätserhebung setzen sich 61 Prozent selbst ans Steuer. Überraschend ist, aus welchen Richtungen mit dem Pkw nach Wien gependelt wird: Trotz „Megaparkplatz“ Südosttangente sind die aus dem Süden einfahrenden Niederösterreicher in der Statistik nicht vorne.
Sicherlich zählt vorrangig die Infrastruktur an öffentlichen Verkehrsmitteln, wie sich das Pendlerverhalten bei Bürgern im Umfeld der Bundeshauptstadt verhält. Von der Entfernung zu Wien hängt die Nutzungsrate der öffentlichen Verkehrsmittel jedenfalls nicht ab, wie die aktuellste, sogenannte „Kordonerhebung“ (Statistik über die nach Wien einströmenden Pendler) zeigt: Denn mit 52 Prozent Anteil an Öffi-Nutzung zur Hauptzeit in den Morgenstunden liegt das von der Stadtgrenze etwa nur drei Kilometer entfernte Klosterneuburg an erster Stelle, wie der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) berichtet.
Derzeitige Nutzung als grober Maßstab für die Qualität des Öffi-Netzes
Dass das weiter entfernte St. Pölten mit 45 Prozent an 2. Stelle folgt, mag wohl mit den schnellen Verbindungen mit vielen Folge-Halten in Wien der Grund sein. Statistisch gesehen gleichwertig liegt die „Einfahrtsschneise“ von Mistelbach kommend: Trotz sich hier besonders häufender Probleme mit der Bahn setzen ebenfalls 45 Prozent auf diese – oder nehmen den Bus, sofern dies zeitlich effektiver ist.
Eine weitere Messgröße, an der man sich an den Entscheidungen der Masse der Pendler grob orientieren könnte, ist die Verbindung von Stockerau: Trotz den Linien S 3 und S 4 entscheiden sich hier lediglich 21 Prozent die öffentliche Anreise zur Arbeit: Die Donauuferautobahn ist der Autoverkehr, abgesehen von den Abfahrten, doch sehr flüssig. Die rote Laterne bilden die „Verkehrsschneisen“ Richtung Wien von Breitenfurt sowie Marchegg aus.
Auch Betriebe und Institutionen können den Öffi-Anteil forcieren
„Mit einem Mobilitätsmanagement können Unternehmen unterstützend einwirken, Verkehrsprobleme zu reduzieren“, so der Verkehrsclub Österreich. Gemeint sind etwa Jobtickets für Öffis oder der Förderung von Fahrgemeinschaften.
„Wir wollen vorbildliche Projekte vor den Vorhang holen, die zeigen, die die Mobilität oder den Gütertransport nachhaltig verbessern. Neben Betrieben und Unternehmen können auch Schulen und Universitäten, Gemeinden und Städte, Tourismusregionen, Wohnbauträger und Vereine Projekte und Konzepte beim VCÖ-Mobilitätspreis einreichen“, ruft Mobilitätsexpertin Katharina Jaschinsky daher zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich auf.
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