Monaco vor dem Aus?

„Katastrophe!“ Auch wenn‘s „nix zu holen gibt“

Formel 1
25.05.2024 13:04

„Das wäre eine Katastrophe.“ ORF-Kommentator Ernst Hausleitner hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Im Rahmen der Live-Übertragung des dritten Trainings diskutierte er mit seinem „Co“ Alex Wurz das mögliche Aus von Monaco als Formel-1-Standort nach 2025.

Genau so lange, also bis 2025, läuft der Vertrag noch. Und dann? Bisher ungewiss. Ein Abschied der Formel 1 aus dem Fürstentum wird dieser Tage laut diskutiert. „Es würde am Ruhm und am Finanziellen der Formel 1 nichts ändern“, holte Wurz aus: „Für mich wär‘s trotzdem schade.“ Hausleitner fiel ihm ins Wort: „Eine Katstrophe.“ Wie „Wurzeln abschneiden“, ergänzte Wurz.

„Trotzdem braucht man‘s“

Wobei eines auch klar sein: „Monaco ist sicher der Standort, der an die Formel 1 am wenigsten zahlt. Hier gibt‘s also nix zu holen“, meinte Hausleitner. Und schloss mit einem klaren Plädoyer: „Trotzdem braucht man‘s.“

Seit 1955 gehört der Klassiker jährlich zum Kalender, die Zukunft ist aber nur noch bis 2025 gesichert. Die Verhandlungen darüber hinaus werden als schwierig eingestuft. Für weitere Rennen spricht die Tradition, die Herausforderungen auf den engen Straßen verfolgen selbst Menschen, die sonst wenig mit der PS-Szene zu tun haben. Hinzu kommt der Glamour-Faktor. Kaum ein Sport-Event steht bei den Reichen und Schönen so im Fokus wie dieses Rennwochenende an der Cote d‘Azur. Auch die Fans schätzen das zwar kostspielige, aber einmalige Erlebnis mit besonderer Nähe zur Strecke.

Zu wenig Spannung
Ein großes Problem ist die am Renntag fehlende Spannung. Auf der mit 3.337 Metern kürzesten Strecke der Saison ist das Überholen auf dem höchstens zehn Meter breiten Asphaltband kaum möglich. Das liegt nicht nur an immer breiteren Boliden, sondern auch am Unwillen der Veranstalter, etwas zu ändern. Anpassungen am Kurs scheinen umsetzbar. So bestünde die Möglichkeit, im Bereich des berühmten Schwimmbads eine Zone zum leichteren Überholen zu konzipieren, doch das wurde bisher immer abgelehnt. Und so gewinnt oft der, der auf Startplatz eins steht. In den 23 Austragungen in diesem Jahrhundert trat dieses Szenario 13-mal ein.

Die Zeichen der Zeit stehen in der Königsklasse längst auf Expansion, neue Bewerbe mit viel Geld drängen in den Markt, alte müssen ihren Platz verteidigen. Monaco genoss in der Vergangenheit finanzielle Vorteile, zahlte deutlich weniger Antrittsgeld als andere Orte. „Monaco ist wegen seines Erbes und seiner Geschichte dabei. Das ist alles“, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner gesagt: „Auch das Kronjuwel muss mit der Zeit gehen. Wenn man stehen bleibt, geht man rückwärts.“ Kritische Worte, die nicht von ungefähr kommen. Das mitunter hochnäsige Auftreten des Automobile Club de Monaco als Veranstalter wird innerhalb der Formel 1 kritisch gesehen.

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