Polizist angegriffen

Reumannplatz: Täter wollte im Kugelhagel sterben

Wien
25.05.2024 13:51

Am Freitagabend hat ein 41-Jähriger einen Polizisten am Wiener Reumannplatz mit einem Messer attackiert. In seiner Einvernahme gab der Jordanier jetzt „Suicide by Cop“ als Motiv an. Er wollte also im Kugelhagel der Polizisten zu Tode kommen.

Er habe private Probleme gehabt und einen Polizeieinsatz gesehen, der ihn auf diese Idee gebracht habe. Was mit dem Polizisten passiert und ob er ihn tötet, sei ihm egal gewesen. Die Tat in der Waffenverbotszone in Wien-Favoriten wurde per Video aufgezeichnet. Darauf ist zu sehen, mit welcher Wucht der 41-Jährige zugestochen hatte. Die Messerklinge hat sich dadurch sogar verbogen.

Polizei am Reumannplatz (Archivbild) (Bild: APA/Florian Wieser, Krone KREATIV)
Polizei am Reumannplatz (Archivbild)

Wie berichtet, waren Polizistinnen und Polizisten des Stadtpolizeikommandos Favoriten am Freitag kurz vor 20 Uhr im Bereich des Keplerplatzes wegen eines Betrunkenen im Einsatz. Er soll mit Glasflaschen um sich geworfen haben. Währenddessen näherte sich der unbeteiligte 41-Jährige, zog plötzlich ein Messer und stach auf den Oberkörper eines Beamten ein.

Hier sehen Sie ein Video des Vorfalls.

Polizist psychologisch betreut
Der 24-jährige Beamte erlitt dabei Abschürfungen, die Klinge wurde glücklicherweise von der Stichschutzschutzweste abgefangen. Er konnte den Dienst nicht mehr fortsetzen und wurde psychologisch betreut. Der Angreifer wurde mithilfe eines Tasers überwältigt und festgenommen, das Messer sichergestellt.

„Suicide by cop“ ist unter anderem Inhalt mehrerer US-amerikanischer Spielfilme. In den Vereinigten Staaten gab es zudem immer wieder Live-Übertragungen von realen Fällen. 

Der Wiener Fall dürfte im Laufe des Samstags an die Staatsanwaltschaft übergeben werden, danach wird der Angreifer wohl in eine Justizanstalt überstellt. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) dankte den beteiligten Einsatzkräften für die „professionelle Arbeit“ bei dem lebensgefährlichen Einsatz und wünschte dem Verletzten rasche Genesung.

Jeder Polizist mit Stichschutzweste ausgestattet
Das sogenannte ballistische Stichschutzgilet, das bei dem Messerangriff Schlimmeres verhinderte, ist Teil der modernen Ausrüstung, die die Polizei in den letzten Jahren bekam. Eingeleitet wurde die Beschaffung noch unter Innenminister Wolfgang Sobotka, unter Karl Nehammer (beide ÖVP) wurde Ende 2021 die Vollausstattung abgeschlossen. Die Gilets sind jedem Polizisten persönlich zugewiesen und individuell anpassbar.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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